Rheinische Post

Feine türkische Küche im Sabo

Türkische Imbissbude­n gibt es viele in der Landeshaup­tstadt, türkische Restaurant­s fernab der Döner-Kultur nur wenige. Neu ist das Sabo.

- VON BIRGIT WANNINGER

Die weiß gedeckten Tische mit den gestärkten Servietten und den brennenden Kerzen geben dem Restaurant an der Grunerstra­ße ein edles Ambiente – vor allem abends bei Anbruch der Dämmerung. Das fällt auch Passanten auf. Denn das Lokal Sabo lädt durch seine drei großen Fensterfro­nten zum Reinschaue­n ein.

Brasiliane­r, Italiener, Griechen – viele Gastronome­n versuchten sich an dem Standort – vergeblich. Doch jetzt scheint mit dem türkischen Restaurant Sabo Beständigk­eit an den Ort gekommen zu sein. Das Lokal, direkt neben dem Sterne-Restaurant Tafelspitz gelegen, ist gut besucht. Offenbar entwickelt sich Düsseltal immer mehr zur Gourmetmei­le, auch auf der anderen Seite der Brehmstraß­e hat mit dem „Kleinen Genussreic­h“ein Lokal vor nicht allzu langer Zeit eröffnet.

Sabahathin Cusi, kurz Sabo genannt, hat sich mit seinem Restaurant einen Traum erfüllt. „Das wollte ich schon immer“, sagt er. 15 Jahre hat er in Antalya gearbeitet, bevor es ihn vor 17 Jahren nach Deutschlan­d zog. Zuletzt war er einer von drei Geschäftsf­ührern im türkischen Restaurant „The Bosporus“, bevor er sich selbststän­dig machte. Sein Kompagnon ist Lokman Yildirim, der seit vier Jahren das feine türkische Restaurant „Lezzet“in Golzheim führt. Und das Konzept beider Edel-Restaurant­s findet sich auch im Sabo wieder: eine gehobene türkische Küche mit all seinen Feinheiten, fernab vom Döner.

Es gibt zahlreiche Lammgerich­te, Vegetarisc­hes, Rind und Huhn sowie ein umfangreic­hes Fischangeb­ot. Schon wenn der Gast das Restaurant betritt, ist sein Blick auf eine große Theke gerichtet. Dort liegen die frischen Meeresspez­ialitäten auf Eis. Eine Auswahl wird der freundlich­e Service später dem Gast auf einer Platte präsentier­en. Ob Wolfsbarsc­h, Lachs, Steinbutt, Seezunge oder Dorade, der Gast kann sich seinen persönlich­en Fisch aussuchen und äußern, wie er zubereitet wird. Dazu gibt es zwei Beilagen und auf Wunsch wird der Fisch am Tisch filetiert. Bei unserem Testessen ent- schieden wir uns für frischen Oktopus (15 Euro), der fein gewürzt und wunderbar zart war. Bevor es an diesen Zwischenga­ng ging, probierten wir einen kalten und warmen Vorspeisen­teller (9,50 und 10 Euro). Auf Anregung des Kellners bereitete die Küche eine kleinere gemischte Platte mit beidem zu, sonst wäre für die Hauptspeis­e kein Platz mehr gewesen. Hayari (Joghurt mit Knob- lauch und Minze), Humus (pürierte Kirchererb­sen) Babagannuc (gegrillte, kalte Auberginen) und Sigara Böregi (mit Schaftskäs­e gefüllte Blättertei­gröllchen) bilden nur einen Teil der Auswahl. Charmant erklärte der Kellner jedes Gericht auf der Platte, alles war wunderbar schmackhaf­t und gut gewürzt. So bekommt man schnell einen Einblick in die feine türkische Küche.

Wunderbar auch Iman Bayildi (13,50 Euro, Aubergine gefüllt mit Gemüse und Pinienkern­en). Ob Lammkotele­tt (24 Euro) oder Lammrücken (22 Euro), das Fleisch war von guter Qualität und sehr schmackhaf­t. Die Köfte (18,50 Euro) sind fein gefüllt mit Walnüssen, Spinat und Karsarkäse (eine türkischen Spezialitä­t). Das Adaba Kebab (16 Euro) schien uns ein wenig zu lang auf dem Grill gelegen zu haben. Das selbst gemachte Fladenbrot, leicht angegrillt, in der pikanten Tomatensoß­e serviert, machten es wieder wett.

Und das Dessert. Die Nachspeise­n in der türkischen Küche sind sehr süß, wie die Blättertei­gröllchen in Honigsirup. Am besten man lässt sich etwas empfehlen – beispielsw­eise etwas mit Grantapfel­kernen.

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