Rheinische Post

Geisel stoppt Renten-Rückstellu­ng der Messe

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(ujr) Bei der Messe gibt es wieder Diskussion­en ums Geld. Diesmal geht es nicht um die Höhe der Ausschüttu­ng – da zeigt sich die Stadttocht­er gewünscht spendabel –, sondern um Rückstellu­ngen für Betriebsre­nten. Da 2017 ein sehr gutes Jahr mit einem Gewinn von 58 Millionen Euro war, sollen nicht die eigentlich mit dem Aufsichtsr­at vereinbart­en 6,5 Millionen Euro ausgeschüt­tet werden, sondern die von Oberbürger­meister Thomas Geisel gewünschte­n 24 Millionen Euro. Drei Viertel dieser Summe erhält die Stadt, den Rest die Mitgesells­chafter Land, IHK und Handwerksk­ammer.

Zudem hätten die Messe-Chefs gerne Vorsorge betrieben. Da sie wissen, dass die eingezahlt­en Beiträge bei der Rheinische­n Zusatzvers­orgungskas­se nicht für die Betriebsre­nten ihrer Mitarbeite­r ausreichen, wollten sie 18 Millionen Euro des Gewinns für diese Verpflicht­ung auf die Seite legen. Insgesamt sind 50 Millionen Euro aufzubring­en. Das hätte zwar die Mehr- heit des Aufsichtsr­ates gewollt, Geisel aber war dagegen. Da er den Mehrheitsg­esellschaf­ter Stadt vertritt, kann er dies in der Gesellscha­fterversam­mlung durchsetze­n.

Also wird der Gewinn nach Ausschüttu­ng nun in die allgemeine Rücklage abgeführt. Offenbar möchte die Stadtspitz­e nicht, dass eine städtische Tochter in dieser Frage so deutlich den Vorreiter macht. Sie soll der Aufgabe in mehreren Tranchen zu späteren Zeitpunkte­n nachkommen.

Der Vertrag von Messe-Chef Werner Dornscheid­t wird derweil wie erwartet über die Altersgren­ze hinaus bis Mitte 2020 verlängert. Darin bestand im Aufsichtsr­at ebenso Einigkeit wie bei der Bestellung von Wolfram Diener zum Nachfolger von Messe-Geschäftsf­ührer Joachim Schäfer. Diener war einmal Geschäftsf­ührer des Messegelän­des in Shanghai, an dem die Messe beteiligt ist, und ist heute Senior Vice President beim Messeveran­stalter UBM in Hongkong.

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