Ehepaar muss nach 40 Jahren seinen Kleingarten räumen
(wuk) Peter Tuxhorn, der wohl dienstälteste Altstadt-Wirt, hat sich beim Amtsgericht von seinem Kleingarten verabschiedet. Seit fast 40 Jahren hatte der 68-Jährige mit Ehefrau Angelika eine Parzelle im Kleingartenverein „Gartenfreunde am Brücker Bach“in Wersten gepachtet. Doch seit einem Eigentümerwechsel vor zwei Jahren, als drei Investoren 16 der 35 Parzellen übernahmen, gab es Zoff. Auf Klage des Trios sollten sie den Garten räumen.
Im Prozess einigten sich die Parteien darauf, dass das Paar die Parzelle Ende September aufgibt. Als Pächter wird ihnen von den neuen Eignern vorgeworfen, die „kleingärtnerische Nutzung“vernachlässigt zu haben. Neben einem Kirschbaum gebe es bei ihnen kein „Obst, Gemüse und andere Früchte zur Selbstversorgung“, wie vom Kleingartengesetz gefordert. Die Gartenhütte sei zu groß, das Abwassersystem undicht und die Strom- und Wasserleitungen seien illegal errichtet worden. All das war laut Peter Tuxhorn schon 1982 so, als das Paar die Fläche übernommen hat – und wurde erst jetzt beanstandet. Immerhin haben die Neu-Eigner in Zusammenarbeit mit dem Zakk schon vor Monaten angekündigt, in mindestens zwei Parzellen am Brücker Bach Hochbeete und Nachbarschaftsgärten einzurichten. Zuerst sträubte sich das Paar gegen den Rausschmiss. Doch als Strom und Wasser abgeklemmt wurden, die Zufahrt für Pkw abgeriegelt und sich immer neuer Streit ankündigte – bis hin zum Gerichtstermin – da hat sich das Ehepaar losgesagt.