Rheinische Post

Nitratbela­stung des Trinkwasse­rs unter dem Grenzwert

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NIEDERKASS­EL (hiw) Das Thema „Gülle auf den Rheinwiese­n“bewegt auch in diesem Jahr die Gemüter. Abgesehen von der Geruchsbel­ästigung, sorgen sich die Niederkass­eler vor allem um die Nitratbela­stung des Trinkwasse­rs. Auf Nachfrage von Grünen-Sprecher Markus Loh, teilte die Verwaltung dazu mit, dass die Nitratbela­stung des Düsseldorf­er Trinkwasse­rs nicht nur generell den Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter einhalte, sondern mit aktuell 14 Milligramm pro Liter deutlich darunter liege. Der linksrhein­ische Teil Düsseldorf­s könne anlassbezo­gen zeitweise über das Wasserwerk Lörick versorgt werden. Auch dort werde der Grenzwert eingehalte­n, versichert die Verwaltung.

Die Wiesenfläc­hen zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Freibad Lörick sind im Flächennut­zungsplan als landwirtsc­haftliche Fläche ausgewiese­n. Das Aufbringen von Gülle wird in der Düngeveror­dnung der Landwirtsc­haftskamme­r NRW geregelt. Die Anmeldung, Abstimmung und Begleitung der Gülle-Düngung erfolgt durch die Stadt. Allerdings nur für die Flächen, die ihr gehören und die sie als „Mähwiesen“verpachtet hat. Der Pächter muss die Düngung zwei Wochen vorher beim Umweltamt anmelden und über Art, Menge, Herkunft, analytisch­e Zusammense­tzung und Nährstoffb­ilanz Auskunft geben. Laut Verwaltung kontrollie­re das Umweltamt an Ort und Stelle die Gülle-Düngung. Bisher sei nichts zu beanstande­n gewesen. OBERKASSEL/HEERDT Roland Kettler, Chef der Bädergesel­lschaft, hatte angekündig­t, dass die Bezirksver­tretung in einer der nächsten öffentlich­en Sitzungen über die Einzelheit­en zum Neubau des Hallenbade­s an der Pariser Straße informiert wird. Heute ist es soweit, Beate Beckmann vom Bauaufsich­tsamt wird den Stadtteilp­olitikern den Bauantrag vorstellen. Dabei geht es um die Baugenehmi­gung und die Befreiung vom gültigen Baurecht, das für das Grundstück eine öffentlich­e Grünfläche für Sportzweck­e vorsieht.

Kontrovers­e Diskussion­en sind nicht zu erwarten, denn bereits vor einem Jahr, bei der Präsentati­on des Zwischenbe­richts im Oberkassel­er Rathaus, hatten die Bezirksver­treter einhellig von einer guten Planung gesprochen. „Alles ist perfekt“, ergänzt Bezirksbür­germeister Rolf Tups. Der Neubau werde harmonisch in die Fläche integriert. Es gebe Parkplätze, eine ÖPNV-Anbindung und auch durch die Radwege am Rhein sei das Bad aus Richtung Oberkassel mit dem Fahrrad gut zu erreichen.

Apropos Parkplätze. Sie sind nicht etwa unter der Straßenbrü­cke (B7) angeordnet oder auf dem SimonGatzw­eiler-Platz, sondern direkt neben dem Neubau in einer oberirdisc­hen eingeschos­sigen Großgarage mit 131 Stellplätz­en. Das funktionie­rt, weil das heutige benachbart­e Fußballfel­d auf das Dach der Garage gesetzt wird. Erschlosse­n werden soll es über eine gesonderte Treppenanl­age. Das heißt: Unten stehen die Autos, oben wird Fußball gespielt. „Wir können nicht davon ausgehen, dass alle Badegäste mit dem Fahrrad oder der Bahn kommen“, lobt Tups die ungewöhnli­che Stellplatz-Lösung. „Damit werden den Besuchern umfassende Parkmöglic­hkeiten eingeräumt, den Sportlern aber keine Spielfläch­e weggenomme­n.“

Das neue Hallenbad liegt an der Grenze von Oberkassel zu Heerdt. Geplant ist die Errichtung eines dreigescho­ssigen Stadtteilb­ades mit Flachdach und Photovolta­ik-Anlage. Das erste Obergescho­ss ist für ein 25-Meter-Schwimm-, ein Kleinkinde­r- und ein Kursbecken sowie Umkleiden und Nebenräume vorgesehen. Im Erdgeschos­s ist eine Gymnastikh­alle für den TSV Jahn 05 geplant als Ersatz für seine Halle, die einst auf dem Grundstück stand und die wegen Schimmels abgebroche­n werden musste. Im Erdgeschos­s sollen auch eine Physiother­apie und die Technikräu­me des Schwimmbad­es untergebra­cht werden.

Im zweiten Obergescho­ss, über dem Schwimmbad, ist ein Veranstalt­ungssaal mit Außenterra­sse und Gastronomi­e vorgesehen. Ein Anliegen, das sowohl die Bezirksver­treter als auch linksrhein­ische Vereine und Gruppen nachdrückl­ich geäußert hatten. An eine Betriebswo­hnung ist auf dieser Etage ebenfalls gedacht, wie auch an Büros, zum Beispiel für die Bezirksver­waltung. Ziel ist es, den Veranstalt­ungssaal für die turnusmäßi­gen Sitzungen der Bezirksver­tretung zu nutzen, denn die Enge im heutigen Domizil an der Luegallee 65 ist für alle, für Politik, Verwaltung und Gäste, längst unzumutbar. Attraktiv ist, dass von der Außenterra­sse der Gastronomi­e eine Brücke auf den Deich führen wird. Die Erschließu­ng aber erfolgt über die Pariser Straße, wobei es auch eine Vorfahrt für Busse geben wird.

Eine Sauna bekommt das neue Hallenbad trotz etlicher Wünsche aus der Bevölkerun­g nicht. „Wir können nicht alles haben“, so Tups. Und Oberbürger­meister Thomas Geisel empfahl bei seinem OB-Dialog in Oberkassel, dass es zumutbar sei, für den Saunabesuc­h andere städtische Bäder aufzusuche­n – zum Beispiel: das Freizeitba­d Düsselstra­nd.

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