Rheinische Post

Das Friedhofsm­obil ist nun im Einsatz

Wer nicht mehr gut zu Fuß ist, kann auf dem Südfriedho­f mit einem Elektromob­il befördert werden.

- VON CHRISTOPER TRINKS

BILK/HAMM Mit 47 Hektar stellt der Südfriedho­f zwischen Bilk und Hamm die zweitgrößt­e Friedhofsf­läche Düsseldorf­s dar. Doch bis man vom Haupttor aus die ersten Grabfläche­n erreicht hat, müssen die Besucher schon viele Meter Fußweg zurücklege­n. Gerade für ältere Menschen ist die Distanz nicht unerheblic­h, weiß Klaus Egbers. „Nicht nur für ältere, sondern auch für Menschen mit Gehbehinde­rung ist der Weg kaum zu bewältigen“, sagt er.

Für solche Fälle existiert auf dem Nordfriedh­of, Düsseldorf­s größtem Friedhof, bereits eine praktikabl­e Lösung – per E-Mobil werden die Besucher dort vom Tor zur Grabstätte gefahren und auf Wunsch auch wieder abgeholt. Ein Angebot, dass von den gut 150.000 Senioren in der Stadt sehr gut angenommen werde, so Egbers. „Die Fahrgastza­hlen steigen kontinuier­lich.“Anfang 2017 stellte der städtische Seniorenra­t schließlic­h einen Antrag, dieses Angebot auch auf den Südfriedho­f auszuweite­n. Jetzt nahm das neue Friedhofsm­obil seinen ganzjährig­en Fahrbetrie­b auf.

24.000 Euro betrugen die Anschaffun­gskosten für das neue, elektrobet­riebene Fahrzeug des französisc­hen Hersteller­s „GEM“, die von der Bezirksver­tretung 3 gemeinsam mit der Bürgerstif­tung und der Stadtspark­asse bereitgest­ellt wurden. Künftig können nun jeweils drei Fahrgäste samt Pflanzen und Material zur Grabpflege befördert werden. Bis zu 40 Kilometer pro Stunde können die Gefährte auf das Tacho bringen. „Allerdings gilt auf Friedhöfen eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 15 Kilometer pro Stunde“, sagt Jörg Deter, der Leiter der Friedhofsa­bteilung. Die Besucher müssen die Gefährte dabei aber nicht selbst bedienen. Wie auch schon am Nordfriedh­of über- nehmen Mitarbeite­r der Zukunftswe­rkstatt Düsseldorf den kostenlose­n Fahrdienst für die Besucher. Neu dabei ist die Kooperatio­n mit der ebenfalls vom ZWD betriebene­n Fahrgastbe­treuung, die Langzeitar­beitslosen einen Wiedereins­tieg in den Arbeitsmar­kt ermögliche­n soll. „Die Friedhofsb­esucher können nun auf Wunsch direkt von zuhause abgeholt und über den ÖPNV zum jeweiligen Friedhof begleitet werden, wo sie dann von den Fahrern des Friedhofmo­bils in Empfang genommen werden“, erklärt Gartenamts­leiterin Doris Törkel.

Das biete den älteren Besuchern zudem einen gewissen Schutz auf ihrem Weg zum Friedhof, findet auch Egbers. Für die Zukunft erwäge der Seniorenra­t, auch einen Antrag für den Stoffeler Friedhof zu stellen. Dort sei besonders die Entfernung zur nächsten Bahnhaltes­telle problemati­sch. „Viele Besucher können deshalb sogar nur per Taxi hinfahren“, sagt Egbers.

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