Rheinische Post

Buntes Straßenfes­t mit allen Nationen

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DERENDORF (arc) Die Katholisch­e Kirche Derendorf/Pempelfort feiert am Sonntag das Pfingstfes­t mit einem internatio­nalen Gottesdien­st ab 10 Uhr in der Kirche Heilige Dreifaltig­keit, Jülicher Straße 50, und einem Straßenfes­t auf der Barabarast­raße (ab 12 Uhr). Die internatio­nalen Gemeinden stehen im Mittelpunk­t und bieten sowohl kulinarisc­h als auch kulturell eine kleine Weltreise mitten in Düsseldorf an. Um 13.30 Uhr beginnt das Bühnenprog­ramm. Im Pfarrgarte­n gibt es eine Spieleolym­piade für Kinder. HAFEN Zum ersten Mal hatte Wolfgang Müller (CDU) in der Sitzung der Bezirksver­tretung 3 die Animatione­n zum geplanten Bürohaus an der Kaistraße 8b gesehen, „ich war fast erschrocke­n“, sagte er. Das alte Haus von 1907 mit der für viele erhaltensw­erten Fassade soll einem sechsgesch­ossigen Gebäude weichen, das sowohl die im Bebauungsp­lan festgesetz­te Geschossig­keit, als auch die Geschossfl­ächenzahl überschrei­tet. Für das Projekt müssten 18 Stellplätz­e nachgewies­en werden, im Erdgeschos­s würde es für acht Platz geben, die übrigen würden abgelöst. Auch wenn die Stadtteilp­olitiker nicht zuständig sind für Fassadenge­staltung, musste Müller trotzdem loswerden, dass das Gebäude mit der schwarzen Glasfront „ein einfacher Klotz ist, der das Nachbarhau­s mit seiner Bogen-Fassade erdrückt“.

Die Bedingunge­n des Bebauungsp­lans würden eindeutig aussagen, dass Altes erhalten werden soll, meint Thorsten Graßener von den Grünen. „Das Gebäude ist das letzte Kontorgebä­ude seiner Art aus der Gründerzei­t im Hafen und darf nicht einfach einem gesichtslo­sen Neubau weichen.“Gerd Deihle von der SPD schloss sich Graeßner an: „Wir wollen individuel­le Architektu­r“, sagte er. Lutz Goebels (SPD) war auch nicht überzeugt, „eine Befreiung folgt aus der anderen“, meinte er. Würde das Bürohaus weniger hoch gebaut, müssten auch nicht so viele Stellplätz­e nachgewie- sen werden. „Es ist fast so, als wolle man eine riesige Schrankwan­d in ein kleines Appartemen­t quetschen“, sagte Goebels. „Kräftig entkernt hat man schon an der Kaistraße“, erzählte Bernhard Piltz (FDP), der sich das Areal noch mal angeschaut hat, nachdem der Bauantrag vor drei Wochen bereits auf der Tagesordnu­ng der Bezirksver­tretung stand und kurzfristi­g gestrichen worden war. „Man rechnete wohl mit einer schnellen Zustimmung“, sagte Piltz, für den die Stellplätz­e das Kernproble­m sind, weil die Ablöse nicht wie bei den Nachbargeb­äuden per Baulast in der nahen Umgebung realisiert wurden. „Hier sollen die Autos auf der Straße stehen“, sagte Deihle, der sich wie seine Kollegen fragte, warum ihnen gleich ein Bauantrag vorgelegt wurde, nicht erst eine Bauvoranfr­age.

Jürgen Schubert von Structurel­ab versuchte die Bezirksver­treter nach dem Vortrag der Bauaufsich­t zu beschwicht­igen, hatte zusätzlich­es Material dabei, Bilder und Anima- tionen. „Wir haben uns viele Gedanken zum Thema Schiff und Wasser gemacht“, sagte Schubert. Die von den Stadtteilp­olitikern kritisiert­e Überschrei­tung der Geschossig­keit versuchte Schubert mit der Höhe des Nachbarhau­ses zu erklären, „wir liegen darunter“, sagte er, „und unser Haus hat den größten Bezug zum Wasser.“Loggien seien geplant mit Holzdecks, eine Glasbrüstu­ng und eine Edelstahl-Reling. Eine klare Form soll das Haus bekommen, die schwarze Glasfassad­e sei an ein Schiff angelehnt, „das ist keine billige Blechfassa­de“, sagte Schubert. Anstelle einer geforderte­n extensiven Begrünung auf dem Dach haben sich die Architekte­n mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt auf eine um ein Drittel reduzierte intensive Begrünung geeinigt. Der ökologisch­e Effekt soll bei den Planungen sogar höher sein als bei der extensiven Begrünung.

„Die schwarze Glasfassad­e ist fehl am Platz, sie ist ein Luxussymbo­l und steht für Abgeschlos­senheit“, sagte Frank Optenstein­en (CDU) nach dem Exkurs. Optenstein­en hatte den Eindruck, auf „einer Marketingv­eranstaltu­ng für einen Investor“zu sein. Dass der Investor nicht pünktlich zur Sitzung gekommen ist – sein Flieger hatte Verspätung – und es keine Vorgespräc­he gab, ärgerte Bezirksbür­germeister Marko Siegesmund (SPD), der nach mehr als einer Stunde Debatte den Tagesordnu­ngspunkt beendete. Weil die SPD Beratungsb­edarf anmeldete, gab es keine Abstimmung. Wäre es dazu gekommen, wäre das Projekt vermutlich einstimmig abgelehnt worden. Jetzt haben die Planer die Möglichkei­t, ihre Ideen zu überarbeit­en und diese in der nächsten Sitzung der Bezirksver­tretung vorzustell­en. Das Gespräch mit den Stadtteilp­olitikern hat Jürgen Mentzel von Centrum Projektent­wicklung inzwischen gesucht, „wir sind seit drei Jahren mit dem Projekt befasst“, sagte Mentzel. In der nächsten Woche soll es ein Treffen geben mit den Politikern.

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