Zehn Tote bei Schulmassaker in Texas
SANTA FE (dpa) Wieder Blut und Tränen an einer Schule in den USA: Nach Schüssen an der Santa Fe High School im Bundesstaat Texas sind gestern nach Angaben des texanischen Gouverneurs Greg Abbott zehn Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden. Ein mutmaßlicher Täter wurde festgenommen. Nach Medienberichten soll es sich um einen 17-Jährigen handeln. Sheriff Ed Gonzalez sprach von ei- nem ehemaligen Schüler der High School. Sollte sich dies bestätigen, wäre der Schüler illegal an die Schusswaffe gelangt. Denn auch unter den vergleichsweise laxen Waffengesetzen von Texas dürfte diese frühestens im Alter von 18 Jahren legal erworben werden.
Im Internet tauchten Bilder auf, die den mutmaßlichen Schützen mit einem schwarzen T-Shirt und der Aufschrift „Born to Kill“(„Geboren, um zu töten“) zeigen. Eine weitere Person von Interesse sei in Gewahrsam, sagte Sheriff Gonzalez. Experten der Polizei fanden in der Schule und in der Nähe Sprengsätze. Sie wurden von Spezialeinsatzkräften gesichert.
Es war der letzte Tag nach einer Reihe von schulinternen Prüfungen an der Sante Fe High School. Die Schüler stehen dabei unter erhöh- tem Leistungsdruck, es geht letztlich auch um die Frage, ob sie später einmal aufs College gehen können. 1500 Schüler lernen an der Einrichtung, die meisten davon sind weiß. Der Ruf der Schule ist mittelmäßig.
Am Morgen, zum Schulstart um 8 Uhr, tönte der Alarm durchs Schulgebäude. Alle mussten raus. „Ich bin nur gerannt, ich habe nichts gesehen“, sagte ein Mädchen. Andere berichteten, wie ein Schütze in ihr Klassenzimmer trat und das Feuer eröffnete. „Eine Mitschülerin wurde ins Bein getroffen“, sagte ein Schüler.
Die Polizei und die Feuerwehr rückten mit einem Großaufgebot an. Auch Experten für Sprengstoffentschärfung waren dabei. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, besonders sorgsam zu sein. US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Tat als „absolut schrecklich“. Es müsse künftig sichergestellt werden, dass Schusswaffen nicht in die Hände derer geraten, die eine Bedrohung darstellen.
Seit dem Schulmassaker von Parkland, bei dem im Februar 17 Menschen starben, gab es landesweit Proteste von Schülern für eine Verschärfung der Waffengesetze.