Rheinische Post

Wetterstat­ion am Kinderhilf­ezentrum zeigt den Klimawande­l

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PEMPELFORT (arl) Seit zehn Jahren werden an der Eulerstraß­e Daten zum Klima gesammelt – mit eindeutige­n Ergebnisse­n, wie jetzt das Umweltamt mitgeteilt hat. „Die bisherigen Ergebnisse von der Eulerstraß­e können als starke Indizien für eine Erderwärmu­ng gelten. Sie decken sich mit den Resultaten wissenscha­ftlicher Forschung weltweit“, heißt es in einem Bericht für den Umweltauss­chuss. Für eine wissenscha­ftliche Auswertung sei der Zeit- raum aber zu kurz. Dafür sei eine Datenreihe über 20 bis 30 Jahre nötig.

Am 7. Mai 2008 waren die „Wetterstat­ion Düsseldorf-City“und der Phänologis­che Garten offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. Seither dient das städtische Ensemble auf dem Gelände des Kinderhilf­ezentrums Eulerstraß­e dazu, das Klima in Düsseldorf zu erfassen, Daten für die Wissenscha­ft zu erheben und über den Klimawande­l zu informiere­n. Geschulte Mitarbeite­rinnen des Kinderhilf­ezentrums notieren dafür Phänomene der pflanzlich­en Entwicklun­g wie Zeitpunkte der Blüte oder des Blattfalls bei mehr als 30 Pflanzenar­ten nach festgelegt­en Kriterien. Die Beobachtun­gen werden tagesgenau aufgeschri­eben und dienen, zusammen mit den Daten der Wetterstat­ion, zur langfristi­gen wissenscha­ftlichen Analyse des Klimawande­ls in der Stadt.

Die Wetterstat­ion misst automatisc­h Temperatur, Luftfeucht­igkeit, Luftdruck, Niederschl­ag und andere meteorolog­ische Messgrößen. Mit Hilfe der Daten werden Wetterprog­nosen erstellt, die im Internet abgerufen sowie von Radio- und Fernsehsta­tionen verwendet werden. Neben der Wetterstat­ion am Boden befindet sich auf dem Dach des Nachbargeb­äudes Eulerstraß­e 50 in 70 Metern Höhe über dem Meeresspie­gel ein Mast, an dem die Windrichtu­ng und -geschwindi­gkeit, die Sonnensche­indauer und die Globalstra­hlung gemessen werden. Inzwischen kommen zwei weitere Wetterstat­ionen in der Stadt (Botanische­r Garten und Flughafen) dazu.

Bei der Auswertung der langjährig­en Datenreihe­n lässt sich dem Umweltamt zufolge feststelle­n, dass die Temperatur in Düsseldorf sich im langjährig­en Mittel bereits um ein Grad Celsius erhöht hat, die Som- mermonate deutlich wärmer und die Winter feuchter werden. Zudem nehmen die Tropennäch­te, also die Nächte, in denen die Temperatur­en nicht mehr unter 20 Grad Celsius sinken, zu. Das Amt sieht in den Zahlen einen Beleg dafür, dass sich Düsseldorf auf den Klimawande­l einstellen muss. Dieser sei in der Stadt bereits „messbar und spürbar“, mit dem sogenannte­n Klimaanpas­sungskonze­pt wolle man sich darauf einstellen.

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