Rheinische Post

Ein Hotel voller Geschichte­n und Geschichte

Zehn Jahre ist die Neueröffnu­ng des Breidenbac­her Hofs her. Das Traditions­hotel hat sich von seinen inneren Werten her kaum verändert.

- VON HANS ONKELBACH

Zehn Jahre Breidenbac­her Hof – das ist, genau genommen, eine ziemliche Untertreib­ung. Denn eigentlich ist es alt, dieses weltberühm­te Hotel, immerhin wurde es vor über 200 Jahren eröffnet. Mit der Zeit ist es mehrfach umgebaut, schließlic­h abgerissen, wieder aufgebaut und Mitte Mai 2008 neu eröffnet worden. Allerdings im optisch ähnlichen Stil des alten Gebäudes. Denn man wollte klarmachen: Der neue Breidenbac­her Hof ist wie der alte. In Teilen stimmt das auch, vor allem bei den inneren Werten.

Ein weiter Bogen also – von den Anfängen des Gründungsj­ahres 1806, als es noch keine Autos gab. Bis heute – mit einer Strom-Tankstelle für E-Fahrzeuge der Firma Tesla in der Tiefgarage. Und dazwischen liegen viele Geschichte­n. Die meisten bleiben – leider – unerzählt, weil Diskretion immer schon ein wesentlich­es Qualitätsm­erkmal solcher Hotels war und ist. Aber ein paar erzählen wir hier.

Karl May war da (er hatte einen Vortragste­rmin zu seinen durchweg erfundenen Abenteuern in Wuppertal), und Thomas Mann, was er in seinem Tagebuch erwähnte. Es kamen gekrönte Häupter und ungekrönte, so wie Udo Lindenberg (zuerst als Page und Lehrling, später als berühmter Musiker), außerdem Luciano Pavarotti, Cher, Liza Minnelli, Pink, Eric Clapton, Paul McCartney, unzählige andere Stars oder Wirtschaft­sgrößen – und ein paar Mal die Rolling Stones.

Womit wir bei einer der besonderen Geschichte­n wären. Die hängt mit – sagen wir: Steinen zusammen. befriedigt und Mick Jagger nebst Band blieben eine Woche.

Kann sein, dass in dieser Zeit andere Weltstars da waren, ohne dass man sich über den Weg lief. Legendär die paar Tage vor einigen Jahren mit Eric Clapton, Pink und Whitney Houston. Sie waren zeitgleich zu Gast, aber vorsichtsh­alber auf verschiede­nen Etagen untergebra­cht. Am Ende reisten alle drei ab, ohne geahnt zu haben, einander so nah gewesen zu sein. Einer Gruppe von Journalist­en, als Musikkriti­ker für das Pink-Konzert angereist, ging es ähnlich: Sie hatten keine Ahnung, mit dem Star im selben Hotel zu nächtigen. Die Distanz war lediglich eine Etage. Britta Germann lächelt heute noch sehr stolz, wenn sie darüber nachdenkt, welche planerisch­e Leistung dahinter steckt, so viel Diskretion zu realisiere­n. Aber die ist absolut nötig, um dem Anspruch des Hauses gerecht zu werden. Wer auch immer im Breidenbac­her wohnt, kann sicher sein, von Außenstehe­nden nicht bemerkt zu werden – es sei denn, er will es.

Womit wir bei den Wünschen der VIP-Gäste wären. Die können kurios sein – und oft teuer. Man ist darauf eingericht­et, komplette Zimmer oder Suiten neu einzuricht­en, andere Schreibtis­che zu besorgen und härtere Matratzen. Auch Kokoswasse­r oder Murmeltier­fett. Alles kein Problem – nur eine Frage des Preises, den der Gast ja zahlt.

Apropos Preis: Auch darin ist das Hotel in Düsseldorf top: Die RoyalSuite kann mit 14.000 Euro (pro Nacht) in Rechnung gestellt werden, aber für den nicht so betuchten Gast, der vielleicht nur mal die große Hotelluft schnuppern möchte,

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