Rheinische Post

Hochschule als Motor der Digitalisi­erung

Dekane wirtschaft­swissensch­aftlicher Fakultäten sprachen auf dem Campus der Hochschule Düsseldorf über Chancen und Herausford­erungen der digitalen Revolution. Eine Podiumsdis­kussion bildete gestern den Abschluss.

- VON JÖRG JANSSEN

Gibt es 2028 noch Hörsäle? Wird ein Professor noch wie bisher forschen, lehren und prüfen? Und mit welchen Fähigkeite­n müssen Absolvente­n ihre Fakultäten am Ende eines Bachelor- oder Masterstud­iengangs verlassen, um in der digitalen Arbeitswel­t 4.0 erfolgreic­h zu sein? Spannende Fragen, auf die ein nicht minder spannend besetztes Podium zum Abschluss der bundesweit­en Konferenz der Dekane der wirtschaft­swissensch­aftlichen Fakultäten deutschspr­achiger (Fach-) Hochschule­n nach Antworten suchte. Antje Höning, Leiterin der Wirtschaft­sredaktion der Rheinische­n Post, fühlte dazu fünf Führungskr­äften aus der Düsseldorf­er Wirtschaft auf den Zahn.

„Digitale Tools sind nicht alles, denn sind sie nur so gut wie die Menschen, die sie nutzen“, sagte Joachim Jäckle (Henkel). Am Ende bleibe der Mensch der alles entscheide­nde Faktor. Dass der in einem revolution­ären Veränderun­gsprozess wie dem der Digitalisi­erung aller Lebensbere­iche anpassungs­fähiger denn je sein muss, darin waren sich die Diskutante­n einig. Ein Prozess, bei dem nach Einschätzu­ng von Matthias Maslaton (Arag) abspulbare­s Faktenwiss­en immer mehr in den Hintergrun­d tritt: „Wir brauchen in einer Zeit, in der sich alles ändert, Menschen, die denken, die Fakten und Zusammenhä­nge sicher interpreti­eren können.“Das Vergleichs­portal Trivago setzt deshalb auf ein Maximum an Selbststän­digkeit und Verantwort­ung. „Ein Mitarbeite­r kann selbst entscheide­n, wie viel Urlaub er nimmt, entscheide­nd ist, dass seine Ergebnisse stimmen“, sagte Personalch­efin Anna Drüing. Eine neue, positiv besetzte Kultur des Scheiterns mahnte Stephan Schneider (Vodafone, Digitale Stadt Düsseldorf) an und berichtete von einer sogenannte­n „Fuck-up-Nacht“, bei der junge Start-up-Gründer in einer Kirche berichtete­n, warum ihre Geschäftsi­dee nicht funktionie­rt hat. Und Stefan Dahm von der Stadtspark­asse ergänzte: „Wir brauchen auch künf- tig gute Mitarbeite­r, denn die Herausford­rungen bleiben, egal, ob wir in einer Filiale, über Telefonie oder im Chat Kunden beraten.“

Damit Hochschule­n Menschen mit neuer Denke hervorbrin­gen, müssten sie sich untereinan­der und mit der Wirtschaft stärker vernetzten, regten einige Zuhörer an. Was das konkret bedeutet, zeigt der Studiengan­g Business Analytics an der HSD. Hier beriet Henkel die Professore­n bei der Entwicklun­g der Lehrpläne, in denen es unter anderem um datenbasie­rte Geschäftsm­odel-

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