Rheinische Post

Emotionale Abschiede bei Fortuna

Julian Schauerte, Lukas Schmitz, Florian Neuhaus und Justin Kinjo verlassen den Aufsteiger schweren Herzens.

- VON FALK JANNING

Die Tage und Wochen nach dem Aufstieg und dem Gewinn der Zweitliga-Meistersch­aft sind nicht für alle Spieler Anlass für ungehemmte Freude. Trauer zeigten jene Akteure, die in der anstehende­n Bundesliga-Saison nicht mehr dabei sein werden. Emotional ging es zu, als sich Florian Neuhaus an seinem letzten Arbeitstag bei Fortuna von seinen Mannschaft­skollegen verabschie­dete und Andre Hoffmann noch einmal sehr innig an sich drückte, ehe er in seinen Wagen stieg und davonbraus­te.

Der von Trainer Friedhelm Funkel beschworen­e Teamgeist stimmte innerhalb der Mannschaft, das ist in solch emotionale­n Szenen deutlich ablesbar. Neuhaus kehrt zu Borussia Mönchengla­dbach zurück. „Diese Tage mit dem Gewinn der Meistersch­aft werde ich nie vergessen, sie sind der Höhepunkt einer wunderbare­n Zeit in Düsseldorf“, sagte der Mittelfeld­spieler. So nahe ihm der Abschied geht, so sehr freut er sich aber auch auf seine neue Aufgabe bei Borussia.

Schwer fielen auch Julian Schauerte und Lukas Schmitz die Abschiede von den Rot-Weißen. Schauerte hatte sich bis zuletzt Hoffnungen gemacht, doch noch in den Bundesliga-Kader der Fortuna zu rutschen. In der Rückrunde hatte der 28-Jährige Jean Zimmer verdrängt und sich in die erste Elf zurückgekä­mpft. Die Partien im Saisonfina­le gehörten zu den stärksten, die „Schaui“während seiner vier Jahre bei Fortuna absolviert­e, gereicht hat es für ihn trotzdem nicht zu einer Vertragsve­rlänge- rung. „Ich wäre gerne geblieben und bin sehr enttäuscht, nachdem ich mit der Mannschaft noch so ein geiles Jahr hatte“, sagte der Rechtsvert­eidiger, der immer mit Leidenscha­ft und großem Kampf zu Werke gegangen war. Die Mannschaft­stour nach Ibiza über Pfingsten war aber dann doch definitiv die letzte Reise mit den Fortunen. Vereinsbos­s Robert Schäfer machte ihm deutlich, dass der Klub ohne ihn plant. Wichtig ist Schauerte die Anerkennun­g von den Fans. „Ich habe oft gehört, dass ich einen großen Anteil am Aufstieg habe. Das tut mit sehr gut“, sagt er. Einen neuen Klub hat er noch nicht.

So geht es auch Linksverte­idiger Lukas Schmitz. Angebote von anderen Klubs hat er bereits vorliegen, und auch schon Gespräche geführt. Vor vier Jahren war er aus Bremen an den Rhein gekommen. Die meis- te Zeit war der 29-Jährige Stammspiel­er bei Fortuna, saß zuletzt aber nur noch auf der Bank. 13 Spiele hat er in der gerade beendeten Saison nur absolviert. „Bei aller Freude über unsere Erfolge und den Gewinn der Meistersch­aft, das ist mir viel zu wenig“, sagt der gebürtige Westfale. „Es ist Zeit für mich zu gehen, ich möchte spielen und nicht nur auf der Ersatzbank sitzen, schließlic­h befinde ich mich im besten Fußballera­lter.“

Still, leise und nach Außen emotionslo­s machte sich der zurückhalt­ende Justin Kinjo von dannen. Eine Zeitlang war der 21-Jährige nahe dran am Kader, doch der Mittelfeld­spieler kam in der vergangene­n Saison nicht über einen einzigen Kurzzeitei­nsatz hinaus.

 ??  ?? Florian Neuhaus verabschie­det sich an seinem letzten Tag bei Fortuna mit einer innigen Umarmung von seinem Mannschaft­skollegen Andre Hoffmann.
Florian Neuhaus verabschie­det sich an seinem letzten Tag bei Fortuna mit einer innigen Umarmung von seinem Mannschaft­skollegen Andre Hoffmann.

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