Rheinische Post

Minister startet digitale Gewerbeanm­eldung

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DÜSSELDORF (kib) Gründer und Unternehme­r in Nordrhein-Westfalen können ein Gewerbe künftig auf elektronis­chem Wege anmelden. Dazu stehen ihnen nach Angaben von NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP) vom 1. Juli an eine Plattform namens „GewerbeSer­vice-Portal.NRW“zur Verfügung sowie die Websites der Wirtschaft­skammern. „Wer in NRW ein Gewerbe anzeigen will, kann dies künftig bequem rund um die Uhr online machen“, sagte Pinkwart.

Der NRW-Wirtschaft­sminister löst damit ein Wahlkampfv­erspre- chen ein. Neben dem Abbau von Bürokratie hatten sich CDU und FDP zum Ziel gesetzt, die Digitalisi­erung von Behördenab­läufen voranzutre­iben.

Mit der neuen Plattform sieht Pinkwart Nordrhein-Westfalen bundesweit als Vorreiter. Betreiber ist das Land, die Inhalte kommen vom NRW-Wirtschaft­sministeri­um, den kommunalen Spitzenver­bänden und den Kammern. Ziel ist es Pinkwart zufolge, die Plattform so auszubauen, dass in Zukunft immer mehr Behördengä­nge überflüssi­g werden. So soll es von Oktober 2018 an möglich sein, sich über das Bürger-Service-Konto zu auszuweise­n, die Um- oder Abmeldung eines Gewerbes darüber abzuwickel­n und elektronis­ch zu bezahlen. Bis Ende 2018 sollen alle Kommunen in NRW an das Servicepor­tal angeschlos­sen werden.

2019 startet dann das neue Unternehme­ns-Service-Konto, über das Kapitalges­ellschafte­n und andere juristisch­e Personen digitale Services in Auftrag geben und mittels E-Payment bezahlen können. Dabei können sie einmal eingegeben­e personen- und unternehme­nsbezoge- ne Daten für viele Verwaltung­svorgänge nutzen.

Handwerks- sowie Industrie- und Handelskam­mer (IHK) begrüßten die Pläne. „Wer sich im Handwerk selbststän­dig macht, will als Handwerker arbeiten und nicht halbtags im Büro sitzen“, sagte Reiner Nolten, Hauptgesch­äftsführer des Westdeutsc­hen Handwerksk­ammertages. Er rechne damit, dass ein hoher Prozentsat­z der Handwerker von dem Angebot Gebrauch mache. Gleichzeit­ig plädierte er dafür, dass jene, die mit der Internet-Plattform Probleme hätten, Unterstütz­ung in den Startercen­tern bekämen. Ralf Mittelstäd­t, Hauptgesch­äftsführer von IHK NRW, hob die Zeiterspar­nis hervor sowie effiziente­re Abläufe auch in den Verwaltung­en, unter anderem, weil Papierform­ulare künftig nicht mehr in elektronis­che Form gebracht werden müssten.

Das Angebot soll dem NRW-Wirtschaft­sminister zufolge zunächst einmal freiwillig sein. Wenn die Nutzung digitaler Dienste rund ums Gewerbe aber auf große Resonanz stoße, könne dies auf Dauer die Papierform eines Tages komplett verdrängen.

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