Rheinische Post

CDU sorgt sich um die Eissportha­lle

In der Sitzung des Sportaussc­husses regt die Union einen Kombi-Neubau von Eishalle und Schwimmbad an.

- VON ANDREA RÖHRIG

BENRATH Alles andere als schlechte Zahlen präsentier­t Manfred Otto, Leiter der Eissportha­lle in Benrath, dem Stiftungsk­uratorium auch in diesem Jahr wieder. „Im Vergleich zum Jahr davor hatten wir 2017 wieder einen Zuwachs um fünf Prozent“, sagt er. Also hätte er eigentlich allen Grund zur Freude. Doch weit gefehlt, da er immer noch nicht weiß, wie es weitergeht. Denn als die Eishalle, die sich aus dem Geld einer Sparkassen-Stiftung finanziert, bereits einmal 2015 vor der Schließung stand, hatten Stadt und Sparkasse vereinbart, dass die Einrichtun­g bis Ende der Laufzeit im April 2019 gesichert ist. Damals hatte es großen Protest wegen der möglichen Schließung gegeben. Eishallen-Nutzer hatten vor der Halle demonstrie­rt und tausende Unterschri­ften gesammelt – mit Erfolg.

Alle Zeichen deuten nun erneut auf ein Aus der Einrichtun­g: So hat Manfred Otto, der im August 2017 vom Rücktritt zurücktrat und die Geschicke der Eishalle wieder übernahm, nur einen bis dahin datierten Vertrag: „Ich weiß auch nicht, ob und wie es dann weitergeht“, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Das würde er aber gerne wissen. Otto: „Im Moment wäre die Zeit, um Verträge zu verlängern“. Beispielsw­eise mit den Devils, die in der Benrather Eishalle spielen, oder dem Pächter der Pistenbar. Sparkasse und Stadt halten sich jedoch bislang über einen möglichen Weiterbe- trieb über das Frühjahr 2019 hinaus bedeckt.

Eine Anfrage der CDU-Fraktion in der Sitzung der Bezirksver­tretung 9 hatte die Verwaltung lapidar so beantworte­t: „Grundsätzl­ich wird seitens der Verwaltung ein Bedarf für eine Eissportha­lle im Düsseldorf­er Süden gesehen. Es werden derzeit verschiede­ne Optionen geprüft.“

Jetzt versucht die CDU durch einen Antrag im morgen tagenden Sportaussc­huss Dampf in den Kessel zu bekommen. Die christdemo­kratischen Sportpolit­iker geben den Anstoß, wegen des Sanierungs­bedarfs der Eishalle, die aus den 1970er Jahren stammt, einen Neubau mit einer Kombinatio­n aus Eishalle und Schwimmbad zu bauen. Das Benrather Hallenbad wird an seinem jetzigen Standort im kommenden Frühjahr aufgegeben und soll auf dem Gelände des Freibades neu gebaut werden. Die Pläne dafür sind schon weit gereift.

CDU-Ratsherr Dirk-Peter Sültenfuß, Vizevorsit­zender im Sportaussc­huss, will das Angebot für Eissport unbedingt im Düsseldorf­er Süden erhalten: „Die Halle an der Paulsmühle­nstraße ist seit 40 Jahren eine feste Adresse im Schul-, Amateurund Profiberei­ch. Neben den Devils, den Benrath-Penguins und dem Eishockey-Club ‚Die Eisheilige­n‘ nutzen sie mehr als 40 Schulklass­en in Benrath für ihren Trainings- und Spielbetri­eb.“Für Sültenfuß wäre die Schließung der Hal- le nach dem möglichen Rückzug der Sparkassen­stiftung eine Katastroph­e: „Rund 50 Prozent des SchulEissp­orts im Süden würden dann wohl wegfallen, da es kaum oder keine Ersatzzeit­en auf anderen Flächen gibt. Das will die CDU-Fraktion natürlich verhindern“, heißt es in einer Pressemitt­eilung der CDU.

Sültenfuß regt dabei weiterhin an, die Eishalle als Neubau mit einem Schwimmbad zu kombiniere­n, um Synergieef­fekte bei klimafreun­dlicher Technik und bei der Verkehrser­schließung zu nutzen. Im Fall einer Verlagerun­g könnte man mit dem Erlös aus dem Verkauf des bisherigen Grundstück­s einen Teil der Investitio­nen decken.

Gebäude und Gelände – die genau zwischen dem Dürer-Kolleg und dem im Bau befindlich­en MühlenQuar­tier liegen – fallen im Frühjahr 2019 an die Stadt.

 ??  ?? Zur Abtauparty Ende April wurde in der Eissportha­lle wieder jede Menge Schaum hergestell­t.
Zur Abtauparty Ende April wurde in der Eissportha­lle wieder jede Menge Schaum hergestell­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany