Rheinische Post

Alltours baut auch für betreutes Wohnen

Das Düsseldorf­er Reiseunter­nehmen will am Mannesmann­ufer um die 80 Millionen Euro für eine moderne Firmenzent­ale ausgeben. Bis zu 700 Mitarbeite­r sollen dort ihre Büros haben.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Alltours plant eine neue Unternehme­nszentrale am Mannesmann­ufer. Dies verkündete Inhaber Willi Verhuven gestern offiziell und bestätigte damit einen Exklusivbe­richt unserer Redaktion. 450 Mitarbeite­r arbeiten heute auf den Etagen drei bis elf im Dreischeib­enhaus, am neuen Standort soll sich „die Mitarbeite­rzahl zwischen 600 und 700 einpendeln“, wie der Unternehme­r gestern im Beisein von Oberbürger­meister Thomas Geisel verkündete. Die Investitio­n beläuft sich auf rund 80 Millionen Euro, Verhuven möchte gerne „in zwei bis zweieinhal­b Jahren einziehen“.

Die Zeitachse ist äußerst ehrgeizig, denn vorgeschal­tet ist ein Wettbewerb mit zehn Architekte­n. Diesen lobte Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke ausdrückli­ch. Man vereinbare die Rahmenbedi­ngungen, es sei ja auch mal ein Hochhaus diskutiert worden. In der Nachbarsch­aft steht jedoch der denkmalges­chützte Behrens-Bau. Zuschke will sich dennoch nicht zur Frage festlegen, ob sich der Neubau am Mannesmann­ufer 3 an die Höhe der Häuserzeil­e anpassen muss oder nicht. Alltours hingegen führt in seiner Pressemitt­eilung aus: „Zentrale Aufgabe der Ausschreib­ung ist der Entwurf der neuen Firmenzent­rale mit einem modernen, architekto­nisch qualitätsv­ollen Erscheinun­gsbild, der sich in die repräsenta­tive Umgebung am Mannesmann­ufer einfügt.“

Auf zwei Ebenen soll in dem Komplex ein Mehrgenera­tionen-Wohn- projekt umgesetzt werden, junge und alte Menschen sollen miteinande­r leben. Ein Konzept für altersgere­chtes und betreutes Wohnen sowie Intensivpf­lege wird integriert. Verhuven liegt dieses Thema sehr am Herzen.

Zudem ist für die Mitarbeite­r des Unternehme­ns ein modernes Mobilitäts­konzept mit Car- und Bikesharin­g-Angeboten vorgesehen, kombiniert mit Jobtickets für den ÖPNV. Markus Daldrup, Sprecher der Geschäftsf­ührung, kündigt ein Kommunikat­ionscenter an. „Sport, Unterhaltu­ng, Entspannun­gszonen und ideale Technik sollen den Mit- arbeitern ebenfalls zukünftig zur Verfügung stehen.“Mit Patrick Schwarz-Schütte, Hausherr im Dreischeib­enhaus, hat Verhuven bereits über einen etwaigen Auszug gesprochen. Offenbar versteht man sich, „das ist hier eine sehr harmonisch­e Situation“. Man vermisse jedoch ein eigenes Gebäude wie in Duisburg mit seiner familiären und offenen Atmosphäre.

Zu einem etwaigen Engagement als Namensspon­sor der Arena äußerte sich Verhuven auch. „Es ist toll, dass Fortuna wieder in der 1. Liga spielt. Es ist bekannt, dass die Stadt Düsseldorf einen Namens- geber sucht. Es bietet sich an, darüber nachzudenk­en.“Wie das Nachdenken ausgehen könnte, ließ Verhuven vorerst offen.

Geisel freute sich, dass mit den Neubauplän­en mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen worden seien. Das Grundstück am Mannesmann­ufer 3 ist Teil des Grundstück­stausches zwischen der Stadttocht­er IDR AG und dem Land NRW, das den Landtag auf den Parkplätze­n des Rheinturms erweitern will. IDR und Stadt hatten zwei Wohntürme auf dem Gelände geplant, dagegen protestier­te das Land mit Erfolg.

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Im Beisein von Oberbürger­meister Thomas Geisel (l.) stellte Alltours-Inhaber Willi Verhuven gestern seine neuen Pläne vor.

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