Maulhelden-Festival: Theater soll stören
(lhen) Maulhelden sind laut und unverschämt, sie sagen, was sie denken. Beim diesjährigen Maulhelden-Festival, dem Landes-Schülertheater-Treffen NRW, gilt das umso mehr. Das Motto lautet: „Stört euch!“, und die theaterbegeisterten Kinder und Jugendlichen halten ihrem Publikum den Spiegel vor.
Noch bis morgen zeigt das Maulhelden-Festival, was junge Menschen künstlerisch und organisatorisch im Theater auf die Beine stellen können. Fünf von einer Fachjury ausgewählte Schultheatergruppen aus Paderborn, Rheda-Wiedenbrück, Köln und Düsseldorf zeigen ihre Produktionen. Dazu kommen Eigenproduktionen der drei Kooperationspartner Forum Freies Theater (FFT), Junges Schauspiel und Goethe-Gymnasium. Außerdem gibt es ein neues Format: Rasende Reporter, sogenannte Maulwerker, beobachten das Festival und laden am Ende zu einer künstlerischen Rückschau ein.
Das Festival gibt es seit über zehn Jahren und wird alle zwei Jahre in Düsseldorf ausgerichtet. Im Goethe-Gymnasium wurde es von den Schirmherren der Landesregierung eröffnet: Klaus Kaiser vertrat als Parlamentarischer Staatssekretär die Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Isabel Pfeiffer-Poensgen. Er sagte, dass Theater die Möglich- keit biete, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen, und wünschte sich „viele Störungen, denn das tut der Demokratie gut“. Bürgermeister Wolfgang Scheffler richtete Grüße von Oberbürgermeister Thomas Geisel aus. Schulministerin Yvonne Gebauer war ebenfalls zu Gast und betonte die „notwendige Form des Störens“und die Chance des Theaters, Veränderungen anzustoßen.
Neben den Produktionen bietet das Festival Gelegenheit für fachlichen und ästhetischen Austausch. Es gibt künstlerische Workshops für Schüler und Lehrerfortbildungen in Kooperation mit dem Landesverband Theater in Schulen. Heute um 15 Uhr spielt das Görres-Gymnasium „Die Ungeborenen“in den FFTKammerspielen.