Wo Porsche seinen Anfang nahm
Die Karriere des oft als „Zuffenhausener“bezeichneten Unternehmens startete vor 70 Jahren im österreichischen Gmünd. Auf den Spuren der letzten Abnahmefahrt des Porsche Nr. 1 am 27. Mai 1948.
Der satte Klang eines Vierzylinder-Boxer-Motors dringt durch die schmalen Gassen eines Städtchens in Kärnten. Er stammt aus dem ersten Sportwagen mit dem Namen „Porsche“, der am 8. Juni 1948 am selben Ort seine allgemeine Betriebserlaubnis für den Straßenverkehr erhielt. Am Steuer sitzt der betreuende Mechaniker – einer von nur zwei Fahrberichtigten des sorgsam behüteten Babys. Das Einzelstück, die „Nr. 1“, ist empfindlich. Insbesondere das Getriebe, das bei jedem Schaltvorgang ein kaum zu hörendes Krächzen von sich gibt. Das Original erfuhr einige Malträtierungen. Es wechselte in den ersten zehn Jahren mehrmals den Besitzer, wurde umgebaut und beschädigt. Auch fiel es einmal von einem Gabelstapler. Dass die Optik nicht 1:1 der auf den historischen Fotos entspricht, ist daher verständlich. Seit die Nr. 1 vor 60 Jahren zurück in die Hände von Porsche kam, pflegt man sie so, dass die originale Substanz erhalten bleibt. Kein Wunder, dass sie schon beim Betrachten Ehrfurcht auslöst.
Selbst Frank Jung, PorscheMitarbeiter in Führungsposition, setzt sich nicht ans Steuer. Der Nachfahre der Karosseriebau-Familie Reutter, die seit 1931 mit dem Konstruktionsbüro Porsche in Stuttgart zusammenarbeitete und wesentlich zum Erfolg der Marke beitrug, tritt die Fahrt auf den Spuren der Nr. 1 in einem be- gleitenden Porsche 356 an. „Als Grundlage für unsere Tour dient ein Tagebuch mit Vermerken des Oberingenieurs Karl Rabe. Bei der letzten Testfahrt vor der Zulassung am 27. Mai 1948 checkte er mit einem Kollegen noch mal das Fahrverhalten auf einer 250 Kilometer langen Strecke durch.“Dem tief liegenden und damit sportlich wirkenden, rundlichen Roadster mit der Projektnummer 356.49.001 – die 356 entspricht der fortlaufenden Nummerierung von Konstruktionen – zu folgen ist nicht nur in der Sache spannend, auch ist es wunderbar anzuschauen, wie er souverän über Kärntens Landstraßen gleitet.
„Ferdinand Porsche war 1944 mit seinem Konstruktionsbüro kriegsbedingt nach Gmünd umgezogen“, berichtet Frank Jung auf dem Weg nach Heiligenblut, wo die Testfahrer vor 70 Jahren durch eine Prozession an der Weiterfahrt gehindert wurden und eine Frühstückspause einlegten. „Ferdinand befand sich in Kriegsgefangenschaft, während sein Sohn Ferry und sein Team in einem ehemaligen Sägewerk 1947 den ersten ‚Porsche‘ entwickelten.“Es entstand eine handgefertigte Aluminiumkarosserie auf Stahlgitterrohrrahmen, ausgestattet mit der modifizierten Mechanik eines Volkswagens. Direkt vor der Hinterachse liegt der von 24 auf 35 PS gesteigerte Vierzylinder-Boxermotor von VW. „Schon ab dem zweiten Exemplar trug der 356 den Motor im Heck“, sagt Frank Jung und gibt wieder Gas.
300 Leute arbeiteten damals in der automobilherstellenden Holzfabrik. Die Produktionsweise ist im privaten Porsche Automuseum in Gmünd dokumentiert. Auch landwirtschaftliche Maschinen und eine Skilift-Konstruktion, mit denen Porsche im Tagesgeschäft Geld verdiente, zeugen von Porsches Talent als Konstrukteur. Als der 356 in Serie gehen sollte, entschloss man sich zum Umzug zurück an den ursprünglichen Unternehmensstandort Stuttgart-Zuffenhausen. Dort übernahm die Karosserie-Firma Reutter die Produktion der Blechkleider – jedes einzelne wurde von Hand verzinnt. Bis 1950 hatte die Mannschaft in Gmünd 44 Coupés und acht Cabriolets gefertigt.
Während sich die Nummer 1 und ihr Gefolge dem Seehotel Enzian am Weissensee nähern, wo die Testfahrer 1948 ihr Mittagsmahl einnahmen, berichtet Frank Jung über die rasante Entwicklung in den 1950er Jahren. „Porsche optimierte ständig weiter. Vier Motorversionen, zwischen 1100 und 1500 Kubikzentimeter Hubraum und 40 bis 70 PS, und zwei Karosserievarianten bot Porsche in der ersten Serie an.“Nach Graupensuppe, Kalbsgeschnetzeltem und Topfenpalatschinken – gemäß dem Tagebuch der Testfahrer – setzt Frank Jung die Fahrt im Porsche Super Speedster von 1958 fort. „Der umtriebige US-Importeur Max Hoffmann initiierte die Produktion eines günstigen Einstiegsmodells für den US-amerikanischen Markt.“Porsche entwickelte daraufhin den reduzierten Speedster, der 1954 für 2995 Dollar zu haben war. Zur spartanischen Ausstattung gehörten Steckscheiben in den Türen. „Dieser Motor hier leistet 75 PS“, erklärt Frank Jung. „Es gab aber auch den 1500er GT Speedster MJ mit 110 PS. Ernst Fuhrmann hatte den Königswellen-Motor mit vier obenliegenden Nockenwellen für den Rennsport konstruiert.“Der Carrera 2 mit 130 PS bildete als leistungsstärkster Motor der 356er-Baureihe den krönenden Abschluss. Dann startete der 911er seine nicht minder erfolgreiche Karriere. (tmn) Der Strom für Elektroautos fließt meistens – allerdings sind die Stromtankstellen häufig schwer zu finden. So lässt sich eine ADAC-Untersuchung von insgesamt 53 Elektro-Ladesäulen in den Großräumen Stuttgart, Leipzig, München, Berlin, Hamburg und Köln zusammenfassen. Insgesamt einmal gab es die Note „sehr gut“, 29 Säulen erhielten ein „gut“, 17 ein „ausreichend“. Sechs Säulen fielen durch und wurden mit „sehr mangelhaft“bewertet. Untersucht wurden Auffindbarkeit, Handhabung und Verbraucherfreundlichkeit der Säulen. Größte Mängel waren laut ADAC unter anderem fehlende Informationen über die anfallenden Kosten an der Ladesäule und fehlende Parkzeitbeschränkungen. Auch der Preis pro Einheit (an der Benzin-Zapfsäule der Literpreis) fehlte häufig oder ließ sich nur über eine Smartphone-App ermitteln. Ein bisschen SUV ist immer dabei Fünf kuriose Crossover Citroen C5 Aircross Fliegender Teppich aus Frankreich MPU,Kosten,Verbote Wenn der Führerscheinentzug droht Auto&Mobil