Rheinische Post

Die Königsalle­e hat ihre Kandelaber wieder

- VON THORSTEN BREITKOPF

Die Königsalle­e hat wieder einen Teil ihres alten Glanzes zurück. Am Nordende, in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zum neu gestaltete­n Corneliusp­latz und im Übergang zum Kö-Bogen, standen zunächst moderne Straßenlat­ernen. Diese waren den Anrainern der noblen Einkaufsst­raße ein Dorn im Auge. Die Händler, die in der Interessen­gemeinscha­ft Königsalle­e (IG Kö) organisier­t sind, wandten sich deshalb mit ihrem Anliegen an die Stadtverwa­ltung. Dort wurde man handelsein­ig. „Wir haben in einem Vertrag schriftlic­h vereinbart, dass vier der neuen Lampen entfernt, und dafür drei neue Kandelaber im Stil der anderen Kö-Leuchten installier­t werden“, sagt Hans Meijers, Geschäftsf­ührer der IG Königsalle­e. Diese Arbeiten wurden gestern weitgehend abgeschlos­sen. Die „neuen alten“Kandelaber stehen auf der Geschäftss­eite der Königsalle­e von der Ecke Blumenstra­ße bis zur Höhe des Modegeschä­ftes Max Mara.

Die Kosten hat nicht die Stadt, sondern der Fördervere­in Kulturerbe Königsalle­e übernommen. Außerdem steuerte ein privater Spender Mittel bei, ein Anwalt, dessen Kanzlei an der Königsalle­e ihren Sitz hat. Laut Meijers betrugen die Kosten für die vier Kandelaber zwischen 40.000 und 50.000 Euro, Steuern nicht mit eingerechn­et.

Die Kandelaber wurden bei einer Gießerei in Mönchengla­dbach quasi als Unikate hergestell­t. Die Formen, die einst für die historisch­en Kandelaber verwendet wurden, existierte­n nicht mehr. Deshalb mussten für die vier Laternen extra neue Formen angefertig­t werden.

Aufwendig war auch die Lichtauswa­hl. Die Kö-Kandelaber werden elektrisch betrieben. Das gilt auch für die älteren Modelle, sie sind keine Gaslaterne­n. Für die Lichtauswa­hl wurde lange Tests gemacht, damit sie von der Lichtfarbe den alten Modellen angepasst sind.

Die alten Kandelaber waren in den 1960er Jahren aufgestell­t worden, als die Kö neu gestaltet wurde und weitgehend ihr heutiges Aussehen mit dem Straßenbel­ag erhielt. An den Straßen rund um den Corneliusp­latz stehen zurzeit aber auch weiterhin neue, moderne Stablampen im Stil des Kö-Bogens.

In den Kosten für die neuen Lampen sind auch 40 neue Poller enthalten. Sie entspreche­n im Aussehen den historisch­en gusseisern­en Pollern der Königsalle­e. Sie laufen nach oben konisch zu, haben dort einen Ring, und an jeder der vier Seiten prangt das städtische Wappen mit dem bergischen Löwen. Laut Meijers sind sie nicht nur optisch passend zu den neuen Leuchten. Einige von ihnen wurden auch aus Sicherheit­sgründen aufgestell­t, wie der Geschäftsf­ührer sagt.

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Einer der vier neuen Kandelaber an der Königsalle­e. Die Kosten dafür tragen der Fördervere­in Kulturerbe Kö und ein privater Spender.

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