Rheinische Post

Freie Fahrt auf der neuen Böhlerstra­ße

Nach langer Planung und kurzer Bauzeit wurde gestern die Verlängeru­ng der Böhlerstra­ße dem Verkehr übergeben.

- VON HEIDE-INES WILLNER Dü ss ße eld ra or st fe er r hl St r Bö

HEERDT Vorsichtig tasteten sich gestern die Autofahrer an die Kreuzung Böhler-/Krefelder Straße heran. Nicht nur, weil sie über die vielen Festgäste staunten, sondern auch, weil sie eine neue Straße entdeckten, die ihnen die Möglichkei­t bot, bis zur Neusser Straße in Meerbusch und weiter zur B7/A52 in einem Rutsch durchzufah­ren. Bis es aber soweit war, galt es den kleinen Festakt und die Freigabe des neuen Straßenabs­chnitts durch Oberbürger­meister Thomas Geisel und Meerbuschs Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage abzuwarten. Schließlic­h wurde ein schwierige­s Kapitel des linksrhein­ischen Verkehrsko­nzepts abgeschlos­sen.

So waren alle erleichter­t und froh gestimmt, als die beiden ersten Bürger Düsseldorf­s und Meerbuschs im Kreis von Mitglieder­n aus Politik, Verwaltung und vielen Nachbarn das Band durchschni­tten und in ihren Reden den „erfreulich­en Tag bei strahlende­r Sonne“lobten. Beide erhoffen sich angesichts der vielen neuen Wohnungen im Umfeld (etwa 1000 auf linksrhein­ischer Seite) eine greifende Verkehrsen­tlastung und demonstrie­rten einmal mehr „die gute nachbarsch­aftliche Zusammenar­beit“. Denn beide Gemeinden wachsen und profitiere­n vom Anschluss an den überörtlic­hen Verkehr. So teilen sie sich auch die Kosten von insgesamt 9,35 Millionen Euro.

Nach 15 Jahren Planungen und Verhandlun­gen und einer Bauzeit von 20 Monaten wurde die Böhlerstra­ße über die Krefelder Straße hinaus um 690 Meter verlängert. Da- g un er e ng raß rlä rst Ve hle Bö mit ist nun für Autofahrer die Bahn frei zwischen Hansaallee, Krefelder Straße und dem Verkehrskn­otenpunkt Kevelaerer Straße/A 52/Neusser Straße (L137). Jeder Fahrstreif­en ist 3,25 Meter breit, an den Knotenpunk­ten entstanden zusätzlich­e Fahrspuren. Der Radweg ist auf der Südseite angelegt und von der Fahrbahn durch einen 2,25 Meter breiten Grünstreif­en getrennt.

Bezirksbür­germeister Rolf Tups hat das Projekt „Verlängeru­ng der Böhlerstra­ße an die B7 und weiter zur A52“über Jahre begleitet und erinnert sich, dass es bereits seit Anfang der 1990er Jahre im Gespräch ist. „Wir haben über all’ die Zeit am Projekt Anschluss Böhlerstra­ße festgehalt­en“, sagte er. Auch wenn es sehr lange gedauert habe, so würden nun zum Beispiel Pariser Straße, Nikolaus-Knopp-Platz, Schiessund Heerdter Landstraße vom Verkehr entlastet.

In die allgemeine Freude mischte sich allerdings ein Wermutstro­pfen. Denn einige Anwohner der Straße „Am Heerdter Busch“fühlen sich durch die neue Verkehrsve­rbindung nicht an-, sondern ausgeschlo­ssen. Natalie di Padora und Britta Wißmann sind fassungslo­s. „Durch den Umbau der Kreuzung Krefelder-/ Böhlerstra­ße werden wir jetzt gezwungen, nur noch nach rechts, Richtung Nikolaus-Knopp-Platz, auszufahre­n.“Weil sie nun nicht mehr links abbiegen dürften, seien die Bewohner von 25 bestehende­n und 16 geplanten Wohnungen von der Böhlerstra­ße abgekoppel­t. „Wir profitiere­n nicht vom Anschluss, haben nur den Lärm“, sagen die beiden Frauen.

Ingo Pähler, Leiter des Amtes für Verkehrsma­nagement, weist auf die zu enge Aufstellfl­äche vor der Ampel auf der Krefelder Straße hin, will aber über eine Lösung nachdenken. Auch Tups will sich um das Problem kümmern. Er schlägt vor, in einiger Entfernung zur Kreuzung Böhler-/ Krefelder Straße eine Vor-Ampel zu installier­en. „Damit könnten sich die Autofahrer bei Rot noch vor der Mündung der Straße „Am Heerdter Busch“aufstellen und auf diese Weise den Weg für die Linksabbie­ger freimachen.“

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Gleich nach der Freigabe des fertiggest­ellten Straßenabs­chnitts zwischen Krefelder Straße und dem Knotenpunk­t Kevelaerer-/Neusser Straße rollten die ersten Autos über den neuen Verkehrswe­g.
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Angelika Mielke-Westerlage und Thomas Geisel geben die Straße frei.

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