Rheinische Post

Sommerterr­asse für schöne Stunden

Der Barbarossa­platz wurde 2004 so umgebaut, dass er als Kommunikat­ionsraum neu belebt werden kann. Die Mehrheit der Bezirksver­tretung 4 hat nun beschlosse­n, dem gastronomi­schen Betrieb mehr Freiheit einzuräume­n.

- VON HEIDE-INES WILLNER

OBERKASSEL Am Anfang gab es eine Ortsbesich­tigung. Das heißt, die linksrhein­ischen Bezirksver­treter begutachte­ten den gastronomi­schen Betrieb auf dem Barbarossa­platz. Und alle kamen zunächst überein, dass es wohl machbar sei, dass auf Wunsch eines benachbart­en Gastronome­n die Tische und Stühle über Nacht stehenblei­ben könnten. Allerdings müssten sie gestapelt und mit einer grünen Folie abgedeckt werden. Daraufhin legte die Verwaltung ihnen einen entspreche­nden Beschluss vor, der mehrheitli­ch (CDU und FDP) auf den Weg gebracht wurde.

Damit ist der südliche Barbarossa­platz im Rahmen einer gastronomi­schen Nutzung jeweils vom 1. März bis 31. Oktober eine „Sommerterr­asse“. Das bedeutet, das Mobiliar bleibt auf dem Platz und muss nicht allabendli­ch abgeräumt und im Gebäude des betroffene­n Betriebes verstaut werden. Diese Regelung gilt mit Ausnahme von Markt- und Veranstalt­ungstagen.

Grüne, Linke und Mitglieder der SPD stellten sich quer und lehnten die Vorlage ab. Axel Warden (SPD) kritisiert­e, dass sich anders als bei der Ortsbesich­tigung nun ein anderes Bild ergeben habe, denn damals hätten keine Sonnenschi­rme auf dem Platz gestanden. Deshalb könne er der Vorlage nicht zustimmen. Grünen-Sprecher Markus Loh erin- auch alles „gut findet, was den Platz belebt“. Er ist vor allem überzeugt, dass nicht nur ein Gastronom davon profitiere­n sollte, sondern alle im Umfeld, die daran Interesse haben. Allerdings sollte genügend Platz für freie Sitzplätze (Bänke) bleiben. Entgegen etlicher anderslaut­ender Meinungen, hält Eiker an seiner Idee fest, den Wochenmark­t vom Barbarossa- auf den WernerPfin­gst-Platz nebenan zu verlagern. „Die Wiese hat kaum ökologisch­en Wert“, ist er überzeugt. Stattdesse­n könnte dort der Markt unbehellig­t etabliert werden. Denn dann konzentrie­re sich nicht alles auf dem Barbarossa­platz.

Das trifft vor allem auf die beiden Wochenmark­t-Tage zu. Denn trotz der Marktständ­e und -wagen gelingt es Liebhabern der italienisc­hen Küche regelmäßig, sich ihren Platz an der Sonne zu sichern. Offensicht­lich ist, dass die Menschen in Oberkassel bevorzugt draußen sitzen wollen. Und da spielt es keine Rolle, ob sie sich zwischen Stände und Wagen mit Gemüse, Obst, Fleisch, Blumen quetschen müssen oder zwischen die parkenden Autos auf der Dominikane­rstraße.

Dem Bedürfnis folgt die Gastronomi­e und der Beschluss, den Barbarossa­platz zur Sommer-Terrasse zu erklären, kommt ihr entgegen. Denn damit entfällt das Wegräumen des Mobiliars in den späten Abendstund­en, was dann auch mit einigem Lärm verbunden ist.

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Bei einem Glas Wein und netten Gesprächen italienisc­he Lebensart genießen – das ist Ziel vieler Besucher. Im Hintergrun­d Bänke zum Verweilen.
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