Teststrecke für autonomes Fahren
Gestern sind die ersten Funkmodule für selbstfahrende Autos in Friedrichstadt montiert worden. Sie sollen autonome Fahrzeuge, aber auch Rheinbahnbusse über die Ampelschaltungen informieren.
Gestern sind die ersten Funkmodule für selbstfahrende Autos montiert worden.
Die Teststrecke für autonomes Fahren in Düsseldorf geht in die praktische Phase. Gestern wurden erste Module an Ampeln in Friedrichstadt installiert. Wir geben einen Überblick, wie und wann die ersten selbstfahrenden Fahrzeuge in der Landeshauptstadt unterwegs sein werden. Was wurde gestern in Düsseldorf installiert? Die Stadt hat gestern damit begonnen, die Infrastruktur für die Teststrecke des Projektes „Kooperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf“(KoMoD) aufzubauen. Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke hat an der Friedrichstraße die an den Ampeln neu angebrachten Road Side Units (RSU) in Augenschein genommen. Eine Road Side Unit ist ein Funkmodul, das zur Kommunikation zwischen Fahrzeug, Infrastruktur und Verkehrszentrale eingesetzt wird und Daten erfasst, überträgt und aufbereitet. Welche Informationen erfasst oder versendet das Modul? Die Fahrzeuge erhalten Informationen wie Rest- zeit-Prognosen, also wie lange es noch dauert, bis die nächst gelegene Ampel von rot auf grün umspringt, Kreuzungslage, Gefahrenmeldungen oder Umfeld-Ereignisse – etwa Unfälle oder Sperrungen –, in Echtzeit. Das ermöglicht eine flexible Umschaltung der Ampelanlagen. Das Fahrzeug dient als Informationslieferant: Meldungen der Fahrzeuge (Fahrtzeug-Identifikation, Geschwindigkeit und Position) nutzt die RSU zur Ermittlung der Verkehrslage. Daten wie etwa Temperatur, Feuchtigkeit oder Lichtverhältnisse erhält die RSU von Umweltdetektoren. Stauwarnungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Umleitungsempfehlungen holt sie sich von Verkehrssteuergeräten und Verkehrszentralen. Die Zentrale der RSU übernimmt diverse Aufgaben wie Datenverarbeitungs-, Verwaltungs-, Service und Supportfunktionen und ist ein Baustein, das den Verkehrsrechner Düsseldorf ergänzen soll. Wann werden die ersten Autos autonom durch Düsseldorf fahren? Ab Juli werden erste Testfahrten auf der Teststrecke aufgenommen. Dann werden sich Autos, Busse, Ampeln und Informationsbeschilderung auf den Straßen der Landeshauptstadt und den umgebenden Autobahnen über die aktuelle Verkehrssituation informieren und vor Gefahren warnen, die für den Fahrer noch nicht sichtbar sind. Autos wissen zukünftig quasi in Echtzeit, wenn auf der Route plötzlich ein Stau entsteht, eine Strecken- oder Tunnelsperrung vorliegt. Warum wurde gerade Düsseldorf für die Teststrecke ausgewählt? „Die rund 20 Kilometer lange Teststrecke ist in ihrer Form einzigartig in Deutschland. Erstmals kann der automatisierte und vernetzte Straßenverkehr live auf Autobahnen und gleichzeitig im innerstädtischen Betrieb getestet werden“, sagt Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke. Besonders interessant für die Forscher ist, dass auf dem Abschnitt fast alle Verkehrs-Einrichtungen vorkommen, also mehrspurige Straßen, Tunnel, Schnellstraßen, Kreuzungen und die Rheinkniebrücke. Auf Streckenabschnitten der Autobahnen A57 und A52, am Heerdter Dreieck, im Rheinalleetunnel, auf der Rheinkniebrücke, im Stadtteil Friedrichstadt und am VodafoneParkhaus können Szenarien erprobt werden, in denen Autos mit der jeweiligen Verkehrsinfrastruktur kommunizieren. Im VodafoneParkhaus wird einem Testfahrzeug in Abhängigkeit von der aktuellen Belegungssituation ein Parkplatz zugewiesen. Das Fahrzeug fährt daraufhin selbstständig zu diesem Parkplatz und parkt voll automatisiert ein und auch wieder aus. (nic) Das Open-Air-Kino am Rheinufer wird von dieser Saison an von der Stadttochter D.Live veranstaltet. Der bisherige Veranstalter Sven Kukulies wird aber weiterhin als Projektleiter mit an Bord sein und das Kino organisieren. Man habe die Entscheidung bereits vor einiger Zeit gefällt, bestätigte D.Live-Geschäftsführer Michael Brill gestern auf Anfrage. Die städtische Veranstaltungstochter verfüge über die Möglichkeiten und Infrastruktur, die für ein solches Projekt gebraucht werden. Das Open-Air-Kino am Joseph-Beuys-Ufer gehört zu den traditionsreichen Sommer-Events der Stadt. Im vergangenen Jahr zog es knapp 40.000 Besucher an. Kukulies ist bereits seit 2002 Projektleiter, seit 2009 war er auch Veranstalter des Kinos.