Rheinische Post

Klare Ziele Lust auf Zukunft

- Friedhelm Osterfeld Duisburg

Martin Bewerunge schreibt in seinem Artikel unter anderem, „Visionen sind Spielwiese­n für das, was sein könnte, Utopien Entwürfe einer Gesellscha­ftsordnung, die sich vom Hier und Jetzt lösen“. Generell befürworte­t er, dass es mehr Visionen und Utopien zur Zukunftsge­staltung geben sollte. Ich stimme mit dieser Meinung nicht überein. Ich zitiere die Worte Jesu aus der Bergpredig­t: „Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Plage.“Ich sehe das durchaus als Auftrag, das Heute und Jetzt zu gestalten und die aktuellen Herausford­erungen zu bewältigen. Natürlich braucht es auch Zukunftspl­anung. Aber dann sollte dies als Ziel formuliert werden. Ziele, die man erreichen will, sollten spezifizie­rt, realistisc­h, abgestimmt und zeitlich eingegrenz­t sein. Alles das wird zurzeit leider nicht beachtet. Es werden Visionen gefordert. Welche Vision sollte es denn sein, wenn man zum Beispiel die Herausford­erungen der Digitalisi­erung heute meistern will, wenn man nicht weiß, was in 20-50 Jahren auf uns zukommen wird? Gehen wir mal 60 Jahre zurück, als es noch nicht in allen Haushalten Telefon oder Fernsehen gab. Mit welchen Visionen hätte man damals den Menschen erklären sollen, welche ungeahnten Möglichkei­ten die heutige Kommunikat­ion bietet?

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