Rheinische Post

Gaslaterne­n-Befürworte­r kritisiere­n neues Konzept

Die Bürger, die sich für den Erhalt einsetzen, fürchten, dass die Stadt so viele Gaslaterne­n wie möglich entfernen will.

- VON LAURA IHME

Das von Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke vorgeschla­gene Konzept, wie Erhaltungs­zonen für Gaslaterne­n ausgewählt werden können, stößt auf heftige Kritik bei den Bürgern, die sich für den Erhalt der Straßenbel­euchtung einsetzen.

„Dieses Papier ist zweigeteil­t. Einerseits sollen die Bürger miteinbezo­gen werden. Anderersei­ts wird in der Vorlage deutlich, dass die Fachverwal­tung so viele Gaslaterne­n wie möglich entfernen will. Dafür rechnet sie die Laternen schlecht“, sagt Lutz Cleffmann von der Initiative Düsseldorf­er Gaslicht. Gemeinsam hatte die Initiative gestern mit vielen anderen Vereinen wie den Jonges, dem Eigentümer­verband Haus und Grund, dem Bund der Steuerzahl­er NRW sowie dem Rheinische­n Verein für Denkmalpfl­ege und Landschaft­sschutz zur Pressekonf­erenz geladen. Eigentlich sollte es um ihre neue Kampagne, mit der sie für den Erhalt werben wollen, gehen. Doch die Details zu dem Konzept wollten die Gaslicht-Befürworte­r unbedingt kommentier­en.

Ein Beleg für das „Schlechtre­chnen“ist für Cleffmann etwa, dass es in dem Papier heißt, die Umrüstung einer maroden Laterne sei teurer als ein Ersatz. Damit liege der Schluss nahe, dass es insgesamt günstiger sei, die Laternen zu ersetzen. „Das ist aber nicht so: Wenn an einer Straße nur drei Laternen mit der zertifizie­rten neuen Gastechnik ausgestatt­et werden, ist das günstiger als die gan- ze Straße mit neuen LED-Laternen auszustatt­en.“In dem Konzept stellt die Dezernenti­n Kriterien vor, wie die Bereiche in Düsseldorf, in denen die Laternen erhalten bleiben sollen, ausgewählt werden können. Neu ist darin, dass ein hohes Heimatinte­resse der Bürger dazu führen kann, dass Leuchten bleiben dürfen.

Auch Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven warb für die Gaslaterne­n und forderte, 10.000 der noch vorhandene­n 14.000 Stück zu erhalten. Der Stadtrat hatte seinerzeit entschie- den, mindestens 4000 Laternen zu erhalten. Haus und Grund fürchtet indes hohe Kosten für Hausbesitz­er, die bei der Erneuerung von Laternen zahlen müssen. Eine Umfrage unter den Mitglieder­n in Düsseldorf habe zudem ergeben, dass 90 Prozent von ihnen die Laternen erhalten wollen.

Die Vereine werben ab sofort mit Videos von prominente­n Unterstütz­ern für ihre Sache, darunter ist auch der Ex-Oberbürger­meister Dirk Elbers. Jedes Ratsmitgli­ed soll nun eine DVD mit den Stimmen erhalten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany