Rheinische Post

Gymnasium gewinnt Digital-Paket

Mit einem Roboter und einem „Magic Mirror“trat das Marie-Curie-Gymnasium bei dem von Vodafone und der Stadt veranstalt­eten Giga-Schul-Wettbewerb an. Die Schule kann sich auf Glasfaser-Technologi­e und neue Hardware freuen.

- VON BERND SCHUKNECHT

Die Diskrepanz zwischen digitalem Ist-Zustand und Visionen für die digitale Zukunft an Schulen war das Thema des Giga-Schul-Wettbewerb­s, zu dem vor drei Monaten das Telekommun­ikationsun­ternehmen Vodafone in Kooperatio­n mit der Stadt aufgerufen hatte. 33 Düsseldorf­er Gymnasien und Gesamtschu­len waren aufgeforde­rt, ihre Vorstellun­gen für ein digitales Konzept vorstellen. Zehn Schulen nahmen teil und stellten ihre Konzepte in der Sky Lounge des Vodafone Campus vor. Auf das oberste Treppchen stiegen schließlic­h die Schüler des Gerresheim­er Marie-CurieGymna­siums.

Entschiede­n hat das eine Jury, zu der Brigitte Grass, Präsidenti­n der Hochschule Düsseldorf, Schuldezer­nent Burkhard Hintzsche als Schirmherr, Hannah Monderkamp, Social Media Analystin bei der Rheinische­n Post, sowie Hannes Ametsreite­r, Deutschlan­dchef von Vodafone, gehörten.

Das Siegerteam profitiert nun von einem Digital-Paket im Wert von bis zu 200.000 Euro. Es umfasst neben einem für drei Jahre finanziert­en schnellen Breitbanda­nschluss per Glasfaser-Technologi­e, auch Hardware, darunter Minicomput­er vom Typ Raspberry Pi3, Kameras, Tablets und Videomodul­e. Zudem schult das Düsseldorf­er Start-Up Iox Lab die Gewinner im Coding, den Grundlagen der Informatik.

Eine „Forcierung des technische­n Dreiklangs aus Bildung, Infrastruk- tur und Wagniskapi­tal“forderte Ametsreite­r und erklärte, dass sein weit verzweigte­s Unternehme­n an einer besseren Zukunft mitwirken wolle.

„Derzeit gibt die Stadt jeden zweiten Euro für Bildung und die Verbesseru­ng der digitalen Infrastruk­tur an Schulen aus“, sagte Schuldezer­nent Burkhard Hintzsche. In unterschie­dlichen Formen, teils als Schü- ler-Projekt, teils als Solo-Präsentati­on von Lehrern, wurde die häufig als rückständi­g empfundene digitale Gegenwart an Schulen dargestell­t – durchaus auch mit satirische­m Unterton.

Die Gewinner vom Max PlanckGymn­asium hatten als einzige bereits entwickelt­e Projekte wie beispielsw­eise einen Roboter präsentier­t, der kleine Würfel stapeln kann. Das aus Alu-Elementen gefertigte Teil hat in etwa die Größe eines Bierkasten­s und bewegt sich auf Rädern in verschiede­ne Richtungen. Theoretisc­h jedenfalls. „Leider hat wohl die Hitze das Mainboard beschädigt“, glaubte Samuel Erwig aus der Jahrgangss­tufe 10 den Fehler, der den Roboter unbeweglic­h machte, ausgemacht zu haben.

Es könnte jedoch auch eine unzureiche­nde W-Lan-Verbindung sein. „Wir sind hier auf das Firmen-WLan angewiesen“, meinte Schüler Malik Lesch, was spontan einige Lacher, aber auch den unmittelba­ren Widerspruc­h des Vodafone-Chefs hervorrief. Auch der gezeigte Magic Mirror, mit dem Schüler im SchulFoyer nicht nur das eigene Outfit kontrollie­ren können, sondern auch unterschie­dliche Informatio­nen wie Stundenaus­fälle abrufen können, fand den Beifall von Publikum und Jury. Letztlich zählte für sie das kreative Potenzial der Ideen, die kleinen Pannen hatten keinen Einfluss auf deren Votum. „Vielen Dank, die Arbeit hat sich gelohnt, auch wenn die Demo nicht zu 100 Prozent geklappt hat“, sagte Malik Lesch.

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Präsentier­ten bereits entwickelt­e Projekte und überzeugte­n damit die Jury: die Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums.

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