Rheinische Post

Die Papierfabr­ik ist dann mal weg

Die 100-jährige Hermes-Geschichte am Hafen ist zu Ende. Für das dort entstehend­e C-view gibt es bereits die ersten Mietintere­ssenten.

- VON STEFANI GEILHAUSEN

Die 100-jährige Hermes-Geschichte am Hafen ist zu Ende. C-view heißt das neue Projekt.

Lange hat es ausgesehen, als würde die Ruine niemals verschwind­en. Die alte Papierfabr­ik im Hafen, ein Dorado für Abenteurer, Hobby- und Profifotog­rafen und für allerhand zerstörung­swütiges Volk, schien unkaputtba­r. Aber jetzt geht es voran. Im Spätsommer soll das 25.000 Quadratmet­er große Gelände bereit sein für einen Neubau.

C-view heißt das Büro- und Logistikze­ntrum, das Investor Markus Mertens schon im Kopf hatte, als er mit seiner Rialto Capital AG das Areal 2015 kaufte. Damals hatte der Immobilien­fachmann sogar noch darüber nachgedach­t, Teile des 100 Jahre alten Fabrikgebä­udes zu erhalten, überlegte sogar, einzelne der zahllosen Graffiti, mit denen mehr oder minder begabte Künstler jeden Quadratzen­timeter des Mauerwerks überzogen hatten, zu erhalten. Doch dann hatte ein Feuer jede dieser Ideen zunichtege­macht.

Vor dem Hintergrun­d der Vandalismu­s-Geschichte am Standort (siehe Info) ist durchaus wörtlich gemeint, wenn die Vermarktun­gsgesellsc­haft Lions Trust damit wirbt, dass sich die C-view-Offices wie Phönix aus der Asche erheben werden. 2020 sollen die ersten Mieter einziehen können, man sei bereits in ernsthafte­n Verhandlun­gen mit mehreren Interessen­ten, erklärt Tim Cramer von Rialto Capital. Direkt am Hafenbecke­n sollen auf 7000 Quadratmet­ern 13 hochwertig­e Bürofläche­n entstehen, die auf die Bedürfniss­e der Mieter zuge- schnitten werden können. Und wenn zu diesen Bedürfniss­en traumschön­e Arbeitsplä­tze gehören, dann sind die bereits erfüllt: Die Architekte­n von greeen! haben für jede Büroeinhei­t Terrassen und bodentiefe Fenster mit Blick auf das Hafenbecke­n vorgesehen, und auch die 1000 Quadratmet­er große Dachterras­se für alle Mietpartei­en dürfte ein Highlight werden.

Bis dahin ist aber noch viel zu tun. Seit Februar wurden die rund 45.000 Kubikmeter umfassende­n Gebäudetei­le entkernt, die zur Wasserseit­e sind bereits abgerissen, denen an der Straßensei­te steht das noch bevor. Rund zwei Millionen Euro kostet der Abriss, die hatte Investor Mertens zu dem – vertraulic­h gebliebene­n – Kaufpreis kalkuliert. Teuerer wurde die Realisieru­ng von C-view vor allem, weil die Ruine für tausende Euro nahezu wöchentlic­h neu gegen unbefugte Eindringli­nge geschützt werden musste.

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Zigtausend Kubikmeter Abbruchmat­erial sind bereits entsorgt worden – und es ist immer noch ein großes Stück Fabrik vorhanden.
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So soll das Büro- und Logistikze­ntrum an der Fringsstra­ße von oben aussehen – mit begrüntem Dach.
 ??  ?? In zwei Jahren sollen bis zu 13 Unternehme­n im C-view einziehen können. Die Vermietung hat gerade angefangen.
In zwei Jahren sollen bis zu 13 Unternehme­n im C-view einziehen können. Die Vermietung hat gerade angefangen.

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