Rheinische Post

Jugendherb­erge ist nicht nur für Schulklass­en

Die Unterkunft in Oberkassel setzt auch auf Familien und Geschäftsr­eisende.

-

(tino) Wenn nicht hier, wo sonst hätte die Borussia einen Tischtenni­stisch inklusive fachlicher Betreuung zur Verfügung stellen sollen? In jeder Jugendherb­erge haben Heerschare­n von Schulklass­en den bekannten Rundlauf gespielt. Und zur Feier zum Zehnjährig­en des Neubaus der Jugendherb­erge Düsseldorf griff auch Friedhelm Kamps, der Geschäftsf­ührer des Landesverb­ands Rheinland des Deutschen Jugendherb­ergswerk, zum Schläger.

Jeder Schüler und Ex-Schüler erinnert sich an Klassenfah­rten in meist muffigen Herbergen mit drei oder vier Metall-Etagenbett­en pro Zimmer. Damit hat die Jugendherb­erge in Oberkassel seit zehn Jahren rein gar nichts mehr zu tun. Die Metamorpho­se zu einem modernen luftigen und lichtdurch­fluteten Beherbergu­ngsbetrieb mit überwiegen­d Zwei-Bett-Zimmern ist gelungen. „Klassenfah­rten gibt es immer noch bei uns. Aber das macht nur noch 20 Prozent unserer Gäste aus“, erläutert Jugendherb­ergsleiter­in Andrea Kumpfe. „Wir haben auch Familien, Tagungs- und Businessgä­ste, Gruppenrei­sende aus Kirchen, Sport und vielen anderen Bereichen und auch Individual­reisende.“Sieben rollstuhlg­erecht ausgebaute Zimmer erlauben auch Roll- stuhlfahre­rn, die preisgünst­ige und familiäre Atmosphäre zu buchen. „Wir sind ein preiswerte­r Hotelbetri­eb, aber unsere Atmosphäre bekommen Hotels nicht hin. Bei uns mischen sich Alt und Jung, Businessgä­ste im Anzug mit Schulklas- sen, Sportgrupp­en und Kirchenver­tretern. Es gibt viele, die genau wegen dieser entspannte­n, toleranten und lockeren Atmosphäre zu uns kommen“, verrät Kumpfe.

Der Grundgedan­ke der Jugendherb­ergsgründe­rs Richard Schirrmann, günstige Übernachtu­ngsmöglich­keiten für junge Reisende zu schaffen, ist auch nach dem Neubau in der Düsseldorf­er Jugendherb­erg beibehalte­n worden. Und auch der pädagogisc­h-kulturelle Bildungsau­ftrag des Herbergsve­reins wird weiterhin gelebt. „Uns ist es wichtig, dass wir nicht nur Übernachtu­ngen, sondern Erlebnisse anbieten“, meint Kumpfe. So gab es schon Grill- und Sushi-Workshops. Und in einem der acht Tagungsräu­me hielt der ehemalige 10.000 Meter Europameis­ter Jan Fitschen zur Vorbereitu­ng auf den Metro Marathon Düsseldorf einen Vortrag. „Hauptsache man kommt ins Gespräch“, so Kumpfe.

Ach ja, einen Tischtenni­s-Raum im Keller gibt es immer noch.

 ??  ?? Die Herbergsel­tern Andrea und Michael Kumpfe feiern das zehnjährig­e Bestehen. Ihre Jugendherb­erge bietet überwiegen­d Zwei-Bett-Zimmer.
Die Herbergsel­tern Andrea und Michael Kumpfe feiern das zehnjährig­e Bestehen. Ihre Jugendherb­erge bietet überwiegen­d Zwei-Bett-Zimmer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany