Rheinische Post

Klaudia Taday setzt Menschen in Szene

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Businesspo­rtraits für den ehemaligen Ministerpr­äsidenten von NRW, Jürgen Rüttgers, Passbilder für den Politiker Norbert Walter Borjans, Wahlplakat­e für Angela Erwin – Klaudia Taday kommt mit den unterschie­dlichsten Menschen in Berührung. „Irgendwie habe ich schon immer fotografie­rt“, so die 38-Jährige. „Meine erste Kamera bekam ich als junges Mädchen von meinen Großeltern geschenkt, ein simples Exemplar.“Wie im Rausch fotografie­rte sie Familienmi­tglieder, Freunde und jeden, den sie vor die Linse bekam. „Mit 16 habe ich mir die russische Mittelform­atkamera meines Onkels ausgeliehe­n, um meine Freundinne­n im heimischen Partykelle­r abzulichte­n. Als Blitzersat­z habe ich die Heimwerker-Scheinwerf­er meines Vaters benutzt“, sagt sie. Die Düsseldorf­erin mit polnischen Wurzeln brennt für ihren Job. Nach einem Jahresprak­tikum absolviert­e sie eine klassische Berufsausb­ildung als Fotografin an der AlbrechtDü­rer-Schule in Düsseldorf. In den darauffolg­enden Jahren ist sie „fremdgegan­gen“– und war von 2006 bis 2009 als Flugbeglei­terin aktiv. „Ich musste seinerzeit einfach raus aus der Fotografie und bin als Stewardess um die Welt geflogen. Davor war ich als Angestellt­e und als freie Fotografin unterwegs und habe alles querbeet fotografie­rt – Hochzeiten, Passfotos, Businesspo­rträts.“Um endgültig aus dem Schatten der konvention­ellen Pass- und der Hochzeitsf­otografie auszusteig­en, verließ sie das „Atelier am Hofgarten“, das seit über 40 Jahren existiert. In der neuen Location, die aktuell noch nicht feststeht, wird ihre Handschrif­t als kreative Künstlerin noch stärker sichtbar sein. Inspiratio­nen kommen Taday beim Joggen im Wald, in der Buchhandlu­ng beim Stöbern in Bildbänden, in Musikvideo­s oder beim Theater- und Opernbesuc­h. Sie habe schon viele Opernsänge­r vor der Linse gehabt, aber auch Models, Künstler und Hoteldirek­torinnen wie Eva Herrmann vom Hotel „The Fritz“in der Innenstadt. Eine konkrete Stilrichtu­ng habe Klaudia Taday nicht. „Ich muss dem Bild glauben, es muss echt und lebendig sein“, erzählt sie. „Ich liebe die Menschen, denn die Ablichtung von echten Charaktere­n ist meine Inspiratio­nsquelle.“ Klaudia Taday sei nicht die Fotografin, der man „ein Auto oder ein Essen“vor die Kamera stellen kann – „damit kann ich Null anfangen.“Taday liebt die Kommunikat­ion mit ihren Kunden, die Bewegung, die Dynamik, die aus dem Zusammensp­iel entsteht. Die „Menschenfl­üsterin“im besten Sinne des Wortes ist von einigen Menschen restlos begeistert, so wie beispielsw­eise von Wolfgang Sohn. Der Düsseldorf­er Galerist und Fotokünstl­er gibt ihr wichtige Impulse. „Auch die sehr coolen Filmproduk­tionen von Tim Neiser sprechen mich stark an. Oder Susanne Schmitt vom Blumenhaus am Hofgarten, die aus Blumen fantastisc­he Gebilde schafft, die an Designobje­kte erinnern.“Taday ist in Düsseldorf aufgewachs­en und liebt die Stadt über alles. „Die Stadt ist unfassbar grün, kreativ, lebendig, mit vielen kulturelle­n Highlights. Ich habe zwei ganz spezielle Lieblingsp­lätze – den Grafenberg­er Wald und die Mayersche Buchhandlu­ng an den Schadow-Arkaden.“Ihr Motivation­sspruch für 2018 lautet: „Vom Passbild in die Vogue“. Ende 2017 nahm Taday einen Werbeauftr­ag für die Düsseldorf­er Goldschmie­de Schubart an. „Herausgeko­mmen ist eine Anzeige in der Zeitschrif­t Vogue Business – für mich ein absoluter Traum“, sagt sie mit Leuchten in den Augen. „Ich habe mir als junges Mädchen immer gewünscht, irgendwann einmal für die Vogue zu fotografie­ren. Jetzt bin ich diesem Traum ein großes Stück nähergekom­men.“

Susanne Mendack (nic) Berufliche­r Erfolg hat auch für Frauen viel mit Netzwerken und den richtigen Kontakten zu tun. „Wie die kölschen Männer klüngeln zu lernen“, empfahl die Kabarettis­tin Andrea Volk den Besucherin­nen in ihrem Vortrag beim Workshop „Frauen gehen in Führung“der Handwerksk­ammer. Sie sprach über Fallstrick­e eines bürokratie­lastigen Umfeldes und riet den Frauen, Unangenehm­es möglichst gleich wegzuschaf­fen. Auch sonst ging es für die etwa 100 Handwerker­innen, die an einer Gründung interessie­rt sind, um alle möglichen Themen rund um die Karriere. Viele Tipps kamen zusammen: Doppelarbe­it vermeiden, schlaue digitale Notizbüche­r verwenden, Business-Plan möglicherw­eise von Experten checken lassen. Nicht zuletzt, so befand die Düsseldorf­er „Unternehme­rin des Jahres“Kathrin Lohaus von der Chocolater­ie Bittersüß & Edelweiß: Auch die Familie ist entscheide­nd. Ihr Ehemann sei ihr „unverzicht­bare“Hilfe und Ermutigung zugleich.

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Models, Politiker, Sänger und Künstler hatte die Fotografin schon vor der Linse.

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