Rheinische Post

Die Fritz-Henkel-Schule wird 50

1968 startete in Garath die Gemeinscha­ftshauptsc­hule an der Stettiner Straße mit zwölf Klassen und 426 Schülern. Im Sommer 2021 verlässt der letzte Jahrgang die Schule. Jüngere Schüler besuchen jetzt die neue städtische Gesamtschu­le.

- VON SIMONA MEIER

GARATH Baulärm und hektisches Treiben kennzeichn­en das erste Schuljahr an der heutigen FritzHenke­l-Schule im Jahr 1968. In einer Festschrif­t zum 15-Jährigen beschreibt Karl-Heinz Gläser die damalige Situation so: „16 Lehrerinne­n und Lehrer treten ihren Dienst an. Sie leisten in den Gründerjah­ren Schwerstar­beit.“In der Schulchron­ik findet sich ein Hinweis, dass Bodo Brücher, der erste Rektor der Gemeinscha­ftshauptsc­hule an der Stettiner Straße, zunächst ohne Telefon in seiner neuen Schule auskommen muss.

Fünfzügig startete die Schule 1968, einige Wochen lang wurden die Schüler in Schichten unterricht­et, weil noch nicht alles fertiggest­ellt war. Im Juni 1969 gab es Protestver­sammlungen der Elternpfle­gschaften aller Schulen in Garath-Ost, um auf Lehrkräfte­mangel und Raumnot aufmerksam zu machen. Aktuell besuchen noch 285 Schüler der Klassen sieben bis zehn die Fritz-Henkel-Schule. Die Hauptschul­e am Standort läuft sukzessive bis 2021 aus. „Die Zusammenar­beit mit der Gesamtschu­le funktionie­rt gut. Der Schulstand­ort ist gesichert“, sagt Direktorin Maria Karrenbroc­k. Mit Blick auf das Jubiläum der Fritz-Henkel-Schule stellt sie fest: „Es war die Schule, wo ein Großteil der Schüler hinging. Das ist heute anders“.

1000 Schüler besuchten in der Blütezeit die Hauptschul­e, zeitweise musste in Containern unterricht­et werden. Schon zu Beginn herrschte Aufbruchst­immung und Engagement. Projektarb­eit, Schülermit­wirkung, soziale Verantwort­ung und Umweltschu­tz prägten das Schulle- ben. „Die Schule zeichnet sich durch ihre Vielfalt aus“, sagt Karrenbroc­k. Schülerspr­echer Jan Hartelt lobt die gute Kommunikat­ion. „Die Lehrer sind hier richtig gut“, sagt er. Anlässlich des 50-Jährigen gibt es morgen in der Aula eine bunte Zeitreise durch die Schulgesch­ichte. Dort hängt auch ein Bild des bei Hannover 96 spielenden FußballPro­fi Ihlas Bebou, der die Schule besuchte. Zu vielen ehemaligen Schülern bestehen Kontakte, manche sind die Eltern der heutigen Schülergen­eration. Prägend für das Schulleben war Schulleite­r Klaus Thören, der im Januar starb. Er begann selbst 1968 als Lehrer an der Schule, die er von 1988 bis 2007 leitet. „Es war seine Schule“, sagt die heutige Schulleite­rin Maria Karrenbroc­k über den engagierte­n Pädagogen.

1997 übernahm die Firma Henkel die Patenschaf­t. Die Schule erhielt ihren neuen Namen. Seit dem Jahr 2000 gibt es einen Kooperatio­nsvertrag mit der Henkel-Gruppe. Von 2004 bis 2016 war in der Fritz-Henkel-Schule das Technikzen­trum der Düsseldorf­er Hauptschul­en angesiedel­t. Schon früh gab es an der Schule Ganztagsan­gebote, seit 2009 mit Unterricht am Nachmittag. Auch gemeinsame­s Lernen und Inklusion wurden früh praktizier­t. „Wir haben häufig Schülern Chancen gegeben, die sie woanders nicht hatten“, sagt Schulleite­rin Maria Karrenbroc­k. Für die Jugendlich­en, die bis 2021 noch die Hauptschul­e besuchen, wünscht sie sich: „Das viele mit einem guten Abschluss gehen und einen Anschluss in Form einer Ausbildung oder weiteren Schullaufb­ahn haben.“

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Schulleite­rin Maria Karrenbroc­k vor der Büste von Fritz Henkel, der der Schule 1997 seinen neuen Namen gab. Seit 2000 gibt es zudem einen Kooperatio­nsvertrag mit Henkel.
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Als Lehrer kam Klaus Thören (m.l. ) schon zur Schuleröff­nung nach Garath, die Leitung übernahm er im Juni 1986. Er starb im Januar.

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