Nächste Woche großer Streik an der Uni-Klinik
(ujr) Am Mittwoch nächster Woche, vielleicht sogar schon am Dienstag, wird es am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) wieder zu großen Streiks kommen. Das kündigt Jan van Hagen, der für die Gewerkschaft Verdi die Verhandlungen mit dem UKD führt, an. Operationen werden ausfallen, auch die Speiseversorgung wird höchstwahrscheinlich beeinträchtigt sein. Die Gewerkschaft rechnet mit bis zu 600 Streikenden, das war auch die Spitzenzahl an einem Streiktag im Herbst gewesen. Heute trifft sich Verdi mit der Klinikleitung, um über die Notdienstvereinbarung zu sprechen.
Hintergrund der Streikmaßnahmen ist die seit Monaten laufende Auseinandersetzung um einen Entlastungstarifvertrag, den Verdi an den Uni-Kliniken Essen und Düsseldorf aushandeln will. Die UKD-Leitung verweigert dies mit dem Hinweis, für solche Vereinbarungen sei die Tarifgemeinschaft der Länder zuständig. In einem offenen Brief, der gestern in dieser Zeitung veröffentlicht wurde, forderte die Führungsebene der Klinik die Düssel- dorfer Verdi-Geschäftsführerin Stephanie Peifer auf, keine Streiks auf dem Rücken von Patienten auszutragen. „Lassen Sie uns die Mediationsgespräche weiterführen.“
Diese Gespräche hatte die Gewerkschaft für beendet erklärt und gestern zu einem ersten Warnstreik aufgerufen. Die Teilnehmerzahl hatte Verdi selbst auf 50 beschränkt. Die Kollegen wären sehr motiviert gewesen, sagt van Hagen, der Brief der UKD-Leitung hätte „für massive Wut gesorgt“. Er rechne nun erst Recht mit hoher Streikbereitschaft.
Peifer erklärte ihrerseits in einem offenen Brief, nicht Streiks gefährdeten die Versorgung der Patienten, „sondern die tägliche Überlastung als Normalzustand“.
Beim Konflikt verweist die VerdiGeschäftsführerin mit Blick auf die zentrale Zuständigkeitsfrage auf die Rechtsverordnung des Landes NRW, nach der der Kaufmännische Direktor „für die Beschäftigten des Universitätsklinikums die arbeitsund tarifrechtlichen Entscheidungen“treffe. Kommentar Seite C2