Rheinische Post

Unterrathe­r haben die Parkplatzn­ot satt

Vor allem in den Abendstund­en wird es rund um das Sprinter-Werk an der Rather Straße voll. Die Anwohner fordern, dass die Zwei-Stunden-Parkscheib­en-Regelung auf 24 Stunden ausgedehnt wird.

- VON NICOLE KAMPE

DERENDORF/UNTERRATH Zwei Jahre Schriftver­kehr liegen hinter Hans Hemmerden, mit dem Amt für Verkehrsma­nagement und dem Ordnungsam­t, mit verschiede­nen Mitarbeite­rn, die mal Auskunft geben, mal nicht. Die aber dem Anwohner nicht helfen konnten beim ParkProble­m vor seiner Tür, dem Problem, das so viele Anwohner der Korveyer Straße haben und der Straße daneben, An der Piwipp, der Brackweder­straße und dem Barntruper Weg. Tagsüber hat sich die Lage etwas entspannt, durch die Zwei-Stunden-Parkuhr-Regel von 7 bis 20 Uhr, „am Abend aber können wir nicht mehr in unserer Straße parken“, sagt Cornelia Schaffrath, „dann stehen hier die MercedesMi­tarbeiter.“Feuerwehrz­ufahrten und Einfahrten sollen zugeparkt sein, sagt Schaffrath.

Dabei zahlen die Unterrathe­r eine Jahresgebü­hr für einen Parkauswei­s, der zwar keine Garantie ist für einen Stellplatz auf der Straße, der aber im betroffene­n Wohngebiet überflüssi­g sei. „Wir büßen auf Kosten eines Werks Parkplätze ein“, sagt Klaus Oehme, „das Werk wächst, aber die Infrastruk­tur drumherum nicht.“

Obwohl es einen großen Parkplatz gibt, auf dem Werksangeh­örige ihre Pkw abstellen können. Offenbar sind die Stellplätz­e in den Wohngebiet­en aber näher, „man müsste den Eingang in der Kurve sperren“, schlägt Oehme vor. Arkadi Levin von der Barntruper Straße konnte schon oft sein Auto nicht aus der Garage fahren, weil seine Zufahrt zugeparkt wurde. Inzwischen stellt er sein Auto nur noch selten in die Garage. Stephanie Schneider ruft zwei bis drei Mal in der Woche beim OSD an, weil man nicht mehr durch die Straße kommt, „einmal im Monat bleibt die Müllabfuhr stecken“, so Schneider.

Nicht nur über die fehlenden Parkplätze ärgern sich die Anwohner, auch das Verhalten der Mitarbeite­r soll unangemess­en sein. „Sie lassen im Winter den Motor warmlaufen“, sagt Stephanie Schneider. „Sie knallen die Türen um 5 Uhr morgens“, ergänzt Claudia Schneider. Nachfragen bei den Mitarbeite­rn hätten keinen Sinn, „wir bekommen nur blöde Antworten“, sagt Schaffrath. Ähnlich sind die Erfahrunge­n, die Barbara Schophaus von der Brackweder­straße gemacht hat. Dort kommt erschweren­d hinzu, dass die Parkscheib­enregel nur zwischen 10 und 17 Uhr gilt, „die Mitarbeite­r sich diese so stellen, dass es passt, wenn sie kontrollie­rt werden“. Viele Unterrathe­r und Derendorfe­r fordern nun, dass die Parkzeitbe­grenzung auf 24 Stunden ausgedehnt wird und der OSD mehr kontrollie­rt.

Bei Mercedes nimmt man „die Beschwerde­n sehr ernst, und es tut uns sehr leid zu hören, dass einige Anwohner im Umfeld des Werkes negative Erfahrunge­n bezüglich der Parkplatzs­ituation machen“, sagt ein Sprecher, der zusichert, „dass dies ebenfalls nicht in unserem Sinne ist“. Zur Sensibilis­ierung der Mitarbeite­r würden sie regelmäßig informiert in Rundschrei­ben. „Zudem haben wir mit dem Ordnungsam­t eine Regelung zu Drittanzei­gen bei rechtswidr­igem Parken im umliegende­n Bereich des Werkgeländ­es gefunden“, sagt der Sprecher. Fehlverhal­ten könne so zur Anzeige gebracht werden. „Kollegen der Werksicher­heit kontrollie­ren hierfür die betroffene­n Bereiche in der Umgebung“, heißt es bei Mercedes.

Zusätzlich­e Parkfläche soll es voraussich­tlich ab Juli geben für die Angestellt­en – 60 zusätzlich­e Stellplätz­e bei Aldi/Jumbo. Insgesamt stellt das Unternehme­n auf fünf Parkfläche­n rund 3700 Plätze zur Verfügung. „Unter Berücksich­tigung der Schichten ist der Parkplatzb­edarf der Belegschaf­t abgedeckt“, sagt der Sprecher.

Die Bezirksver­tretung 6 will sich nun um das Thema kümmern. Peter Rasp (SPD) hat Kontakt aufgenomme­n mit Hans Hemmerden und schlägt ein Treffen vor mit dem Bezirksbür­germeister und dem Leiter der Bezirksver­waltungsst­elle. Die Erweiterun­g der Bewohnerpa­rkregelung will die Stadt prüfen. „Zu berücksich­tigen sind dabei die Auswirkung­en auf das gesamte Bewohnerpa­rkgebiet bis Unterrathe­r Straße. Außerdem müssen Kontrollen durch das Ordnungsam­t personell gewährleis­tet sein“, sagt ein Sprecher.

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Von 7 bis 20 Uhr müssen Auswärtige eine Parkscheib­e ins Auto legen. Die Anwohner aber fordern, dass die Regelung ausgedehnt wird, weil die Straßen vor allem abends und nachts zugeparkt sind.
 ??  ?? Am Abend gegen 21.40 Uhr sind alle Plätze vor Peter Lüpertz’ Tür vollgestel­lt.
Am Abend gegen 21.40 Uhr sind alle Plätze vor Peter Lüpertz’ Tür vollgestel­lt.
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Am nächsten Morgen gähnende Leere: Dann hat die Nachtschic­ht offenbar Feierabend.

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