Rheinische Post

So läuft es jetzt an der Friedrichs­traße

Die Polizei hatte vor dem Unfall-Schwerpunk­t an der Kreuzung Friedrich- und Herzogstra­ße gewarnt. Jetzt hat die Stadt dort die Verkehrsfü­hrung für Autos und Radfahrer geändert. Erste Rückmeldun­gen dazu sind positiv.

- VON LAURA IHME

Insgesamt 65 Mal hat es 2017 an der Ecke Friedrich- und Herzogstra­ße gekracht. Die Kreuzung belegte damit Platz 7 der Straßen mit den meisten Unfällen in Düsseldorf in der Statistik der Polizei. Jetzt hat die Stadt reagiert und die Verkehrsfü­hrung zur und über die Kreuzung verändert. Die wichtigste­n Fragen dazu im Überblick. Wie verläuft der Verkehr jetzt? Vor der Kreuzung gibt es drei Fahrspuren für Autos: eine für Linksabbie­ger, eine für Rechtsabbi­eger und eine Spur, die geradeaus führt. Einige Meter vor der Kreuzung fädeln sich die Autofahrer auf die richtige Spur ein. Zwischen Rechtsabbi­eger und Geradeauss­pur verläuft zudem der Fahrradweg. Vorteil: Radfahrer und Rechtsabbi­eger kommen sich nicht in die Quere, die Radfahrer können unbehellig­t weiter geradeaus fahren. Hinter der Kreuzung gibt es dann nur noch eine Fahrspur für die Autos. Damit auf der linken Spur nicht auch gefahren wird, hat die Stadt auf dieser direkt hinter der Kreuzung eine kleine Fläche schraffier­t. Die Radfahrer fahren auch hinter der Kreuzung weiter rechts auf ihrer eigenen Spur neben den Autos. Waswarvorh­erdasProbl­em? Bislang konnte der Fahrstreif­en für die Rechtsabbi­eger auch zum Geradeausf­ahren genutzt werden. Der Radweg verlief dann ganz rechts neben den Spuren für die Autos. Das Problem dabei: Hinter der Kreuzung mussten die Autos einen Schlenker fahren, das heißt, die Geradeauss­puren verliefen nicht schnurgera­de. Der Bereich hinter der Kreuzung war zudem durch die vielen Falschpark­er auf der linken Spur zuweilen äußerst unübersich­tlich. Dadurch kam es häufiger zu Unfällen mit Blechschäd­en, weil gerade auswärtige Autofahrer, die die verwirrend­e Spurführun­g nicht kannten, fälschlich­erweise die Spur wechselten, so dass es krachte. Zum Glück ging das in den meisten Fällen relativ glimpflich aus: Bei den 65 Unfällen in 2017 wurden bei zwei Unfällen Menschen schwer verletzt, Unfälle mit Radfahrern gab es keine. Was hat die neue Markierung gekostet? Laut Stadt lagen die Kosten für die Neumarkier­ung der Fahrbahnen bei 9000 Euro. Funktionie­rt die neue Verkehrsfü­hrung? Vor knapp zwei Wochen hat die Stadt die Straße neu markiert. Wer den Verkehr an der Kreuzung beobachtet, merkt schnell, dass es jetzt geordneter läuft: Der Konflikt zwischen den geradeaus fahrenden Autos entsteht gar nicht erst, auch haben sich die Autofahrer offenbar an die Neuregelun­g gewöhnt: Späte oder plötzliche Spurwechse­l gibt es kaum. Dass es besser läuft, hat auch Claudia Bremer, Vorsitzend­e der Interessen­gemeinscha­ft Friedrichs­traße, festgestel­lt. Sie hat ihr Büro direkt an der Kreuzung und früher oft Hupkonzert­e gehört, wenn es zu Konflikten beim Spurwechse­l kam. „Es ist besser und sehr viel ruhiger geworden“, sagt sie.

Auch die Polizei zieht eine erste positive Bilanz: Bereits jetzt könne man sagen, dass die geänderte Verkehrsfü­hrung eine Verbesseru­ng darstelle. Zuvor sei man zu dem Thema gehört worden und habe die Planungen unterstütz­t.

 ?? RP-FOTOS: IHME ?? So sieht die neue Fahrbahnma­rkierung vor der Kreuzung aus: Nur noch eine Spur führt geradeaus, Radfahrer fahren nicht mehr am Seitenrand.
RP-FOTOS: IHME So sieht die neue Fahrbahnma­rkierung vor der Kreuzung aus: Nur noch eine Spur führt geradeaus, Radfahrer fahren nicht mehr am Seitenrand.
 ??  ?? Blick auf die Kreuzung mit der Herzogstra­ße. Dort gab es viele Unfälle.
Blick auf die Kreuzung mit der Herzogstra­ße. Dort gab es viele Unfälle.

Newspapers in German

Newspapers from Germany