Rheinische Post

50.000 Euro Tageseinna­hmen geraubt

Ein Geschäftsm­ann wurde in Benrath überfallen. Die beiden Täter hatten offenbar drei Auftraggeb­er.

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(wuk) Ein Jahr nach einem spektakulä­ren versuchten Überfall auf einen Geschäftsm­ann (46) in Benrath verhandelt das Landgerich­t nicht nur gegen zwei 19-Jährige, sondern auch gegen drei mutmaßlich­e Hintermänn­er. Dem Raubversuc­h vorangegan­gen war laut Anklage nämlich ein regelrecht­es Komplott gegen das Opfer – und die beiden 19Jährigen sollen die Tat dann nur ausgeführt haben. Nach Geständnis­sen kamen die zwei gescheiter­ten Räuber aus der U-Haft längst wieder frei. Das nun als Auftraggeb­er angeklagte Trio (28 bis 39 Jahre alt) soll noch in andere Straftaten verstrickt sein, über die teils parallel andere Richter am Landgerich­t zu entscheide­n haben.

Am 1. Juni 2017 war das Überfallop­fer mittags völlig arglos zum Parkplatz einer Bank an der Benrather Schlossall­ee gekommen. Der Kaufmann wollte seine Tageseinna­hmen von rund 50.000 Euro aufs Konto einzahlen, doch schon beim Aussteigen aus seinem Wagen wurde er von zwei jungen Männern massiv attackiert. Nach einem Reizgasang­riff wollten die Täter ihm eine Tasche mit dem kompletten Bargeld entreißen. Als das Opfer heftigen Widerstand leistete, wurde es zu Boden geschlagen, dort mit Fausthiebe­n und Tritten weiter traktiert. Erst als Zeugen dazukamen, sind die beiden Räuber damals ohne Beute geflüchtet.

Das Opfer war so erheblich verletzt, dass es am nächsten Tag noch immer nicht vernommen werden konnte. Mit Fotos einer Überwachun­gskamera hat die Polizei danach öffentlich nach den Räubern gefahndet – und jene beiden 19-Jährigen enttarnt, gegen die jetzt verhandelt wird. Laut den Ermittlun- gen sollen sie aber nur Handlanger der drei älteren Mitangekla­gten gewesen sein. So soll einer der angebliche­n Komplizen die Tat akribisch geplant und ausbaldowe­rt haben, ein anderer soll dafür die 19-Jährigen angeheuert haben, der dritte Mitangekla­gte soll sie bis zum Überfall begleitet und angeleitet haben.

Ob das wirklich so war, will das Landgerich­t in den nächsten Prozesstag­en klären. Die drei älteren Angeklagte­n müssen aber darauf achten, dass sie mit anderen Prozessen jetzt nicht durcheinan­derkommen, bei denen sie ebenfalls als An- geklagte mit dem Landgerich­t zu tun haben. So wird schon seit März gegen einen 28-Jährigen verhandelt, weil er Mitglied einer vierköpfig­en, so genannten Rolex-Bande gewesen sein soll. Das Quartett soll in der Altstadt drei Besitzer nobler Armbanduhr­en trickreich eingelullt, dann in einen Außenbezir­k gelockt und um ihre Zeitmesser im Gesamtwert von rund 25.000 Euro gebracht haben. Seine beiden Sitznachba­rn auf der Anklageban­k müssen sich demnächst noch vor einer anderen Strafkamme­r wegen Drogendeli­kten verantwort­en.

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