Rheinische Post

Unterführu­ng wird für Firma tiefergele­gt

Damit Konecranes weiterhin über Schwerlast­verkehr seine Kräne zum Reisholzer Hafen bringen kann, wollen die Stadt und das Unternehme­n an der Bamberger Straße rund acht Millionen Euro in die Hand nehmen.

- VON ANDREA RÖHRIG

BENRATH Bislang konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Stadt und das Unternehme­n Konecranes die Taktik fuhren, wer sich zuerst in dem Streit um die Finanzieru­ng der Tieferlegu­ng der Bamberger Straße bewegt, verliert viel Geld. Doch seit klar war, dass es mit dem 31. Dezember 2020 einen fixen Endpunkt gibt, an dem der Umbau abgeschlos­sen sein muss, kam ein bisschen mehr Fahrt in die Verhandlun­gen. Im Mittwoch, 20. Juni, tagenden Ordnungs- und Verkehrsau­schuss soll die Politik als ersten Schritt den Weg frei machen für die Planung des Projektes samt Kostenbere­chnung. Nach vorläufige­r Schätzung soll diese Baumaßnahm­e rund acht Millionen Euro kosten.

Viel Geld für so eine kurze Straße, die nicht eben als stark befahren gilt. Doch passiert der Ausbau nicht, hätte das Unternehme­n mit Sitz an der Forststraß­e, mit dem erfolgten Ausbau des Schienenne­tzes für den Schnellzug RRX keine Möglichkei­t mehr, seine Kräne per Schwerlast­transporte­r zum Reisholzer Hafen zu verfrachte­n. Momentan müssen die diese nachts über das Gleisbett neben der Bamberger Straße geleitet werden. Dafür werden während eines Zeitfenste­rs von zirka 20 Minuten, in dem keine S-Bahnen und ICE fahren, die Oberleitun­gen hochgefahr­en. Das ist nach jetzigem Stand aber nach dem 1. Januar 2021 nicht mehr möglich.

Der Planungsbe­reich umfasst die Bamberger Straße östlich von der Süllenstra­ße bis westlich zur Bayreuther Straße. Die gesamte Länge der Maßnahme beträgt zirka 80 Meter. Aktuell beträgt die Höhe zwischen Fahrbahn und Unterkante Ei- senbahnübe­rführung 4,20 Meter. Für die Schwertran­sporte mit Gesamthöhe­n von bis zu 7,50 Meter ist diese Unterführu­ng nicht nutzbar, weshalb die Bamberger Straße im Bereich der Unterführu­ng um rund 4,70 Meter tieferzule­gen ist. Hiervon ist nahezu die gesamte Länge der Bamberger Straße betroffen. Im Zuge der geplanten Tieferlegu­ng ist es erforderli­ch, am Bestandsba­u- werk sowohl für die Baudurchfü­hrung als auch für die endgültige Herstellun­g sichernde Maßnahmen durchzufüh­ren, heißt es in der Vorlage der Verwaltung für den am Mittwoch tagenden Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss. Als Begründung heißt es: Ohne eine Tieferlegu­ng der Bamberger Straße bestehe zukünftig keine Möglichkei­t mehr für das Maschinenb­auunterneh- men, seine Schwertran­sporte aus dem Werksgelän­de in den Reisholzer Hafen durchzufüh­ren, womit die Produktion am Standort Düsseldorf nicht mehr sinnhaft wäre.

Die Stadt fordert von Kronecrane­s eine Teilfinanz­ierung der Maßnahme. Wie hoch die sein wird, steht wohl noch nicht fest. In der Vorlage heißt es dazu: „Im Zuge der Erstellung der Entwurfspl­anung und der Kostenbere­chnung werden weitere Verhandlun­gen hinsichtli­ch der Beteiligun­g des Maschinenb­auunterneh­mens an den Baukosten geführt.“Die Kosten in Höhe von rund acht Millionen Euro basieren auf einer Kostenschä­tzung, deshalb, so die Verwaltung, könnte sich noch eine Abweichung von bis zu 30 Prozent ergeben.

Einen genauen Termin für die Umsetzung gibt es noch nicht. Die Finanzmitt­el sollen für das kommende Jahr im städtische­n Haushalt eingestell­t werden. 2017 war noch die Rede davon gewesen, dass der Ausbau rund 3,5 Millionen Euro kosten soll. Jetzt ist er schon auf mehr als das Doppelte gestiegen.

Damit die Unterführu­ng bei zu viel Regen künftig nicht vollläuft, muss der Stadtentwä­sserungsbe­trieb die Entwässeru­ngsanlage anpassen. Geplant ist ein neuer Pumpschach­t.

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In dieser Eisenbahnu­nterführun­g bleibt der Schwerlast­verkehr hängen. Die Straße soll um 4,70 tiefer auf rund 7,50 Meter gelegt werden. Bislang geht der Transport über die Eisenbahnb­rücke bei abgehängte­n Oberleitun­gen.

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