Ausschuss verschiebt Diskussion über Paulsmühle
BENRATH (rö) Die politische Ampelmehrheit im Stadtrat aus SPD, Grünen und FDP hat im gestern tagenden Ausschuss für Wohnungswesen sowohl den Bebauungsplanentwurf für das Areal neben dem Dürer-Kolleg als auch den Ergänzungsantrag der CDU, statt der nun geplanten 570 nur die bislang kommunizierten 320 Wohnungen zu bauen, in den Stadtplanungsausschuss geschoben. Der tagt am Mittwoch, 27. Juni, (16 Uhr, Rathaus am Marktplatz). Am Freitag, 22. Juni, tritt die Bezirksvertretung (BV) 9 im Benrather Rathaus (ab 16 Uhr) zusammen. Auch dort steht der Bebaungsplanentwurf auf der Tagesordnung.
CDU und SPD aus dem Düsseldorfer Süden haben bereits ihre ablehnende Haltung kundgetan. „Wir tragen keine Hochhäuser in diesem Areal mit; die Verwaltung führt die Bezirksvertretung intransparent an der Nase herum,“kritisiert etwa der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der BV 9, Dirk Angerhausen, die Pläne. Auf seiner Mitgliederversammlung hat der SPD-Ortsverein Benrath-Urdenbach einstimmig die SPD-Vertreter in der BV 9 und im Planungsausschuss gebeten, der Beschlussvorlage der Verwaltung nicht zuzustimmen und an der ursprünglichen Planung mit zirka 320 Wohnungen festzuhalten.
Bereits für die Sitzung des Wohnungsausschusses waren einige Paulsmühler in die Innenstadt gefahren, um gegen die Anzahl der Wohnungen zu protestieren. Sie fürchten zum einen mehr Verkehr, zum anderen aber auch den Verlust an Lebensqualität. Die Verwaltung wies in der Sitzung daraufhin, dass das Gelände groß genug sei für die Zahl von 570 neuen Wohnungen. Viele Jahre lang lag das Viertel im Benrather Osten im Dornröschenschlaf. Dann begannen 2016 die Bauaktivitäten auf den beiden Industriebrachen (BEA und ThyssenKrupp) an der Telleringstraße. Im Richtung Hildener Straße gelegenen Mühlenquartier entstehen derzeit schon 364 Wohneinheiten. Das Wohnungsunternehmen Vivawest, das das Investment erworben hat, feiert am 6. Juli die offizielle Grundsteinlegung.