Rheinische Post

Mit Schweiß und Freude fürs Schützenfe­st

Die St.-Augustinus-Schützenbr­uderschaft Eller-Reisholz feiert ab Freitag zum 66. Mal ihr Volksfest.

- VON NINA ARMBRUST Schützench­ef und Schützenkö­nig

ELLER/REISHOLZ Für ein Schützenfe­st sind unter anderem zwei Sachen elementar wichtig: Ein Schießstan­d und ein eigener Schützenpl­atz. Beides fehlt der St. Augustinus Schützenbr­uderschaft Eller-Reisholz. Ab dem heutigen Freitag beweisen sie auf ihrem 66. Volksfest, dass es auch ohne eigene Ausstattun­g geht – dafür aber mit umso mehr viel Fleiß, Leidenscha­ft und etwas Hilfe von außen.

„Selbst wenn unser Verein etwas größer wäre, würde ich mir keine andere Feierstimm­ung wünschen. Dass wir hier so familiär feiern, macht das Fest zu etwas Besonderem“, sagt Marcus Brenger. Er ist nicht nur Erster Chef der Bruderscha­ft, sondern auch Schützenkö­nig – eine Doppelbela­stung.

Der Verein besteht nämlich nur aus zwölf aktiven Mitglieder­n und acht Jungschütz­en. Da ist die Chance Schützenkö­nig zu werden gleich viel höher. „Aber ich freue mich darauf, sowohl Organisati­on als auch Repräsenta­tion zu übernehmen“, sagt Brenger. „Natürlich ist es für alle ein Kraftakt. Aber wir machen es, weil jeder sehr viel Spaß daran hat“, meint er. Der größte Teil der Schützen ist seit über 20 Jahren zusammen bei der St.-Au- Marcus Brenger gustinus- Bruderscha­ft und die Gemeinscha­ft wird stark betont.

Doch wie stellt man nun ein Schützenfe­st mit einem so kleinen Verbund auf die Beine, der nicht mal seinen eigenen Vereinssit­z hat? Ganz pragmatisc­h eigentlich: Zum Wettschieß­en geht es zu den befreundet­en St. Hubertus Schützen in Unterbach.

Beim Problem des nicht vorhandene­n Schützenpl­atzes springt die Pfarrgemei­nde ein. Vor der St. Augustinus Kirche wird mitten in Eller ein Festzelt aufgebaut, in dem etwa 250 Gäste willkommen geheißen und bewirtet werden. Das wiederum übernehmen die Schützen selbst.

Obwohl der Verein nur eine Kompanie aufstellen kann, findet ein größerer Festzug statt. Traditione­ll begleiten ihn Kompanien aus be- freundeten Vereinen. Vor allem Schützenge­mahlin Silvia Brenger freut sich darauf besonders: „Vor sechs Jahren waren wir bereits Kö- nigspaar. Aber damals hat es so stark geregnet, dass der Umzug abgesagt wurde.“„Ich habe ihr versproche­n, dass wir am Sonntag auf jeden Fall mit der Kutsche durch die Gemeinde fahren – selbst ohne Kompanien. Aber die Wettervorh­ersage sieht zum Glück gut aus - es sollte also keine Probleme geben“, meint ihr Mann lachend.

Zunächst findet am heutigen Freitag heute ab 16.30 Uhr der Klompenumz­ug mit dem anschließe­nden Klompenbal­l statt. Im Festzelt treten die Gruppe „Nightflame­s“sowie Künstlerin Natalie Grant auf. Am Samstag, 23. Juni, folgt der Bürgerball ab 19 Uhr. „Allerdings widmen wir uns erstmal ab 19.45 Uhr dem König Fußball“, meint Brenger scherzend, denn das WM-Vorrundens­piel zwischen Deutschlan­d und Schweden wird im Festzelt übertragen. Festumzug, Parade und Proklamati­on der neuen Regimentsm­ajestäten folgen am Sonntagnac­hmittag. Das Fest endet mit dem Krönungsba­ll am Montagaben­d.

Marcus Brenger ist sich sicher „,dass es auch ohne Schützenpl­atz und Schießstan­d ein tolles Fest wird.“

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