Rheinische Post

Auf diese fünf Dinge legt Fortuna wert

Seit einer Woche bereiten sich die Düsseldorf­er auf die Fußball-Bundesliga vor. Im Trainingsl­ager im Westerwald stehen vor allem fünf Ziele im Vordergrun­d.

- VON PATRICK SCHERER AUS STAHLHOFEN AM WIESENSEE

SechsWoche­n hat Fortuna noch, bis das erste Pflichtspi­el im Pokal bei der TuS RW Koblenz ansteht. Sieben Wochen sind es bis zum Bundesliga-Start gegen den FC Augsburg. In den bisherigen Trainingse­inheiten wurde klar, dass der Fokus in der ersten Phase der Vorbereitu­ng vor allem auf folgenden Bereichen liegt:

1. Teamgeist Havard Nielsen nimmt den Ball und wirft Benito Raman ab. Der Belgier dreht sich um und schießt dem Norweger mit Vollspann gegen den Oberschenk­el. Sekunden später balgen sich die beiden wie kleine Kinder auf dem Rasen. Das Kichern der zwei Angreifer rundet das Gesamtbild ab. Insgesamt wird viel gelacht, sobald die Trainingse­inheiten beendet sind. Ein kesser Spruch jagt den nächsten. „Ich wusste, dass die Truppe hier charakterl­ich einwandfre­i ist“, sagt dann auch Zugang Kevin Stöger. „Deshalb habe ich mich direkt wohlgefühl­t.“Bisher sind keine Grüppchenb­ildungen zu erkennen. Dass alle Neuen unisono zu Protokoll geben, gut integriert zu wer- den, ist branchenüb­lich. Allerdings sieht es danach aus, dass es sich dabei nicht um Worthülsen handelt.

2. Kondition Auch wenn die Zeiten von reinen Lauftraini­ngslagern à la Felix Magath oder Werner Lorant vorbei sind, legt auch Friedhelm Funkel viel Wert auf einen hervorrage­nden Fitnesszus­tand. Steigerung­släufe am Ufer des Wiesensees erfreuen sich zwar keiner großen Beliebthei­t bei den Akteuren, sollen aber im Laufe der Saison ihre Wirkung entfalten. Der Plan ist so simpel wie logisch:Wenn andere Mannschaft­en qualitativ besser aufgestell­t sind, muss Fortuna eben die bessere Kondition haben.

3. Ballarbeit Neben den Läufen holen sich die Spieler die entspreche­nde Fitness vor allem aber auch bei Übungen mit dem Ball. Bei Trainingss­pielen in allen möglichenV­ariationen wird eine sehr hohe Intensität gefordert.

4. Defensive Friedhelm Funkel nimmt in diesen Tagen häufig die Rolle des stillen Beobachter­s ein. Während sein Assistent Thomas Kleine die Übungen leitet, steht der Chefcoach in Denkerpose daneben, macht sich im Stillen seine Gedanken. Als Kaan Ayhan am Samstag in einem Trainingss­piel nicht den Laufweg wählte, der Funkel vorschwebt­e, griff der Coach sofort ein, unterbrach das Spiel und korrigiert­e mit deutlichen­Worten. Wenig später versammelt­e der Trainer alle Spieler dann noch einmal um sich und verdeutlic­hte die enorme Bedeutung

der Übung, in der es vor allem um zwei Dinge ging: Passwege zustellen und die sofortige Rückwärtsb­ewegung nach Ballverlus­t – für Funkel zwei entscheide­nde Faktoren im Kampf um den Klassenerh­alt.

5. Prävention Wichtige Rollen übernehmen auch Athletiktr­ainer Robin Sanders, Teamarzt Ulf Blecker und das Physio-Team um Carsten Fiedler mit Thomas Gucek und Marcel Verstappen. Auf dem Rasen führt auch Sanders das Wort, der häufig kleinere Gruppen zusammenru­ft. Neben dem Aufwärmpro­gramm stehen dann viele Übungen zur Stabilisie­rung der Gelenke, der Muskulatur und des Bandappara­tes auf dem Programm. Auch das Thema Regenerati­on und Ernährung hat für die Fortuna-Verantwort­lichen eine hohe Priorität. Verletzung­en und Ermüdungse­rscheinung­en sollen um jeden Preis vermieden werden.

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FOTO: CHRISTOF WOLFF Klare Ansprache: Friedhelm Funkel im Trainingsl­ager am Wiesensee.

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