Grüne fordern eine offene Debatte über das Foto-Festival
Der Leiter des NRW-Forums, Alain Bieber, will das in diesem Jahr gestartete Foto-Festival zu einer „Kunst-Biennale“weiterentwickeln – die Grünen wollen aber nicht ohne weiteres zustimmen. Die kulturpolitische Sprecherin Clara Gerlach fordert stattdessen zunächst eine „offene Diskussion“darüber, wie ein neues Konzept für die Veranstaltung aussehen könnte. „Man darf nicht direkt wieder Schranken aufbauen“, warnt Gerlach. Die Ratsfrau sitzt auch im Beirat des Festivals. Die Politiker wurden über Biebers Pläne, über die unsere Redaktion berichtet hatte, noch nicht informiert. Bald soll es dazu ein Treffen geben.
Gerlach will eigene Ideen vorlegen, die sie durch Gespräche in der Szene entwickelt habe. Ihr schwebt die Leitung durch einen externen Kurator „mit hoher Reputation“vor, der zum Festival auch eine gro- ße Ausstellung im NRW-Forum erarbeiten würde. Die Grünen wären auch einverstanden, wenn das Festival dafür zusätzliches Geld erhält. „Wenn wir es ernst meinen, müssen wir hoch greifen.“Beim NRW-Forum mit Leiter Bieber soll laut Gerlach die organisatorische Leitung verbleiben. Der Ehrenhof soll zudem nach denVorstellungen der Po- litikerin das räumliche Zentrum des Festivals bilden, auch der Kunstpalast soll stärker mitwirken.
Ein zentrales Anliegen für Gerlach: „Die Galerien sollten alle dabei sein.“Dies erscheint derzeit schwierig, da sich das städtische Festival und das zeitgleich von Galeristen organisierte „PhotoWeekend“im Streit getrennt hatten. Gerlach hofft auf eine Lösung für eine Zusammenarbeit, sie zeigt sich bereit, auch wieder städtische Zuschüsse für die Eigenorganisation der Galeristen zu geben.
Bieber plant, das Foto-Festival im Jahr 2020 in ganz neuer Form zu präsentieren. Im Mittelpunkt soll „eine Handvoll überraschender Foto-Ausstellungen“stehen, sagte er. Ein internationales Kuratorenteam soll Konzept und Leitmotiv entwickeln, zu Namen hat sich Bieber noch nicht geäußert. Im Mittelpunkt soll weiter die künstlerische Fotografie stehen.