Rheinische Post

Frankreich, Frankreich

Drei Tage lang feierten mehr als 100.000 Gäste am Rhein die Länderfreu­ndschaft – und die französisc­he Nationalel­f.

- VON BERND SCHUKNECHT UND ANDREAS BRETZ (FOTO)

Es war nicht nur das Wetter, das während des dreitägige­n Düsseldorf­er Frankreich­festes optimal mitspielte. Zunächst war es die französisc­he Fußball-Nationalma­nnschaft, die am Eröffnungs­tag des deutsch-französisc­hen Freundscha­ftsfests mit ihrem WM-Viertelfin­alsieg über Uruguay, das Stimmungsb­arometer der Franzosen noch um ein paar Grade weiter in die Höhe schnellen ließ.

Musik Bei der gemeinsame­n Eröffnung mit Schirmherr Oberbürger­meister Thomas Geisel kamVincent Muller, Generalkon­sul der Republik Frankreich, nicht umhin, der L`Équpe Tricolore zu gratuliere­n. Im Innenhof des Rathauses eröffnete die bretonisch­e Folkloregr­uppe Bagad Bro Foen das musikalisc­he Programm des größten deutsch-französisc­hen Freundscha­ftsfestes. Die Musik mit Perkussion, Bombarde und Dudelsack, verriet die keltische Verwandtsc­haft mit schottisch­em Folk, derweil es den Tänzern in regionaler Tracht sogar gelang, Publikum zum Mittanzen zu animieren. Weitere musikalisc­he Höhepunkte waren Didier Sustrac mit seiner Melange aus brasiliani­schen und französisc­hen Klangzutat­en. Noch abenteuerl­icher war der Stilmix der Pariser Gruppe Les Yeux d`la Tete, die sich an Walzer, Chanson, Swing, Rock, Folk und Balkanbeat­s orientiert­en.

Essen und Trinken Derweil herrschte auf der kulinarisc­h bestens aufgestell­ten Rheinuferp­romenade bereits Hochbetrie­b. Das alkoholisc­he ABC ging über Absinth, Bier und Cocktails bis hin zur umfangreic­hen Weinauswah­l verschiede­nerWinzer zwischen Elsass und Provence. Ganz locker wollten Mona Hültenschm­idt und ihre Freundin Verena Schüttemei­er das Frankreich­fest angehen

„Zunächst wollten wir uns einfach nur treffen, reden, und die Atmosphäre, zu der auch eine Flache Rosé gehört, genießen, dann sehen wir im Programm weiter“, sagte Mona Hültenschm­idt. „Ich finde dieses Fest ganz wunderbar, es ist entspannt und nicht so rummelig wie viele andere“, meint Angelika Eversberg, die sich nach einem Elsässer Flammkuche­n nun ein Glas Wein gönnt.

Zu einem Petit Déjeuer unter freiem Himmel hatte sich Rainer Seume mit weiteren fünf Freunden verabredet. Eiswürfel knisterten im Roséwein, zu essen gab es Käse, Würste und sogar Austern. „Das

machen wir bereits seit zehn Jahren so, lediglich die Baguettes und die Sonnencrem­e sind mitgebrach­t, der Rest alles hier erstanden“, sagte Seume in bester Laune.

Ebenso zufrieden wie die Gäste waren auch die Anbieter französisc­her Delikatess­en. „Es war tolles Wetter und wir hatten ein sehr nettes Publikum, das unserenWei­n hier vor Ort probiert hat, aber dann auch häufig noch einige Flaschen mit nach Hause genommen hat“, sagte Pierre Fabre, Patron der Domaine Gayrad.

Oldtimer-Ralley Für Liebhaber automobile­r Oldtimer, insbesonde­re französisc­her Marken, war am Sonntag der Burgplatz Pflichtter­min. Rund 150 Vehikel, die am Tag zuvor zur 17. Tour de Düsseldorf durch niederrhei­nische Gefilde gestartet waren, wurden jetzt von ihren stolzen Eignern präsentier­t. Unter ihnen: Stefan Schneider. Er fährt die Tour am Steuer einer blauen „Ente“, Citroen 2 CV. Die Marke feiert in diesem Jahr ihr 70-Jähriges. Daher hat Schneider sein Schätzchen aufgerüste­t mit Wimpeln und Geburtstag­sbändern. „Sie ist mein erstes Auto, meine Treueste“, sagt er schmunzeln­d über das blaue Auto.

„Ich würde den modernsten nehmen“, sagte Nikolas, wobei der Sechsjähri­ge auf einen Citroen CX zeigt. Etwas mehr Traditions­bewusstsei­n zeigt sein Bruder Milan. Der Achtjährig­e hatte sich für einen Citroen CV 15 Traction Avant, auch als Gangster-Limousine berühmt geworden, entschiede­n. Den Pokal für das älteste Automobil konnte Klaus Lentzen aus Weeze, der seinen Citroen B2 Baujahr 1922 stilecht im grauen Frack und Bowler-Hut chauffiert­e, entgegenne­hmen.

 ??  ?? Fritz und Marianne Koerfer (v.l) geießen mit Andreas und Regine Leinemann ein Glas Wein.
Fritz und Marianne Koerfer (v.l) geießen mit Andreas und Regine Leinemann ein Glas Wein.
 ??  ?? Maria (l) und Anca genießen die kulinarisc­he Vielfalt, die vom Grillspieß über Austern natürlich bis zum Käse reichte.
Maria (l) und Anca genießen die kulinarisc­he Vielfalt, die vom Grillspieß über Austern natürlich bis zum Käse reichte.
 ??  ?? Hanni Heggen setzt bei der Oldtimer-Rallye auf die gute alte Dyane, die fast aussieht wie die berühmte „Ente“.
Hanni Heggen setzt bei der Oldtimer-Rallye auf die gute alte Dyane, die fast aussieht wie die berühmte „Ente“.
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Sam Keshvari vom Ratatouill­e Bistro hatte für fast jeden Geschmack das Richtige.

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