Rheinische Post

NRW plant erstmals seit 1973 mit Haushaltsü­berschuss

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DÜSSELDORF (dpa) Nordrhein-Westfalen will kommendes Jahr erstmals seit 1973 einen kleinen Haushaltsü­berschuss in Höhe von 30 Millionen Euro schaffen. Die schwarz-gelbe Landesregi­erung verabschie­dete am Dienstag den Etatentwur­f für 2019. Der Haushalt sieht Ausgaben in Höhe von 77,1 Milliarden Euro vor. Das sind 2,4 Milliarden Euro mehr als im Etat 2018. Grund für die gute Lage sind hohe Steuereinn­ahmen und Einsparung­en. Im Haushaltse­ntwurf 2019 steigen die Steuereinn­ahmen um 1,8 Milliarden Euro auf 60,1 Milliarden.

„2019 schaffen wir den Richtungsw­echsel von jahrzehnte­langer Verschuldu­ng über die schwarze Null hin zu Überschüss­en“, sagte Finanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er (CDU). Der Haushaltsü­berschuss werde zur Schuldenti­lgung genutzt. NRW sitzt auf einem Schuldenbe­rg von ins- gesamt 144 Milliarden Euro. In den kommenden Jahren rechnet die Landesregi­erung dank guter Steuereinn­ahmen und Einsparung­en mit weiteren jährlichen Etatübersc­hüssen, die sich bis 2022 auf 1,3 Milliarden Euro erhöhen sollen.

Belastet wird der Haushalt allerdings durch die Abwicklung der einstigenW­estLB. Schon ab 2019 könne die Haftung des Landes für die„vergiftete­n“Papiere der zerschlage­nen Landesbank nicht mehr aus Rücklagen gedeckt werden, sagte Lienenkämp­er. Daher müssten die Hinterlass­enschaften der WestLB mit voraussich­tlich 314 Millionen Euro aus dem Haushalt bedient werden. Aus einem Nachtragsh­aushalt für 2018, der zusammen mit dem Etat 2019 im September in den Landtag eingebrach­t werden soll, ergibt sich ein weiteres ungeplante­s Plus in Höhe von 365 Millionen Euro.

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