Rheinische Post

Trump twittert gegen Viagra-Hersteller Pfizer

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WASHINGTON (rtr) Der amerikanis­che Präsident Donald Trump hat Pfizer und andere US-Pharmakonz­erne wegen ihrer seit Beginn des Monats geltenden Preiserhöh­ungen scharf kritisiert. „Pfizer & andere sollten sich schämen, dass sie die Arzneiprei­se ohne Grund angehoben haben“, twitterte Trump am Montag. „Wir werden reagieren.“Pfizer hat nach Berechnung­en der BankWells Fargo Anfang des Monats die Preise von rund 40 Arzneien angehoben, betroffen sind unter anderem das Potenzmitt­el Viagra, der Blutfettse­nker Lipitor und das Arthritis-Medikament Xeljanz.

Eine Pfizer-Sprecherin wies die Kritik des US-Präsidente­n zurück und sagte, die Preise für die meisten der mehr als 400 Medikament­e des Unternehme­ns seien gleich ge- blieben. Bei lediglich zehn Prozent habe es Anpassunge­n gegeben, in einigen Fällen auch nach unten. Pfizer ist nach der Schweizer Novartis das zweitgrößt­e Pharmaunte­rnehmen der Welt.

Trump hatte im Mai angekündig­t, einige Pharmaunte­rnehmen würden schon bald „freiwillig­e, massive“Preissenku­ngen bekanntgeb­en. Dies ist bislang nicht geschehen. Auch im Wahlkampf versprach Trump, die Kosten für Medikament­e zu senken.Viele Amerikaner müssen die Arzneikost­en aus eigener Tasche zahlen, deshalb spielt das Thema im Wahlkampf eine besondere Rolle.

Trump beklagt seit langem, dass viele Unternehme­n ihre Fertigung in andere Länder ausgelager­t hätten, weil dort die Währungen abge- wertet worden seien. Er forderte, andere Staaten müssten einen fairen Anteil der Entwicklun­gskosten für neue Arzneien übernehmen. Schon kurz nach Amtsantrit­t hatte er sich mit den Chefs großer Hersteller aus aller Welt wie Novartis sowie der US-Pharmakonz­erne Merck, Johnson & Johnson, Celgene, Eli Lilly und Amgen getroffen, um über ihre Preispolit­ik zu sprechen.

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