Kochen wie vor 300 Jahren
(brab) Vor 100 Jahren, im November 1918, wurde Polen unabhängig. Dieses Jubiläum nimmt das Polnische Institut Düsseldorf zum Anlass, die neue kulinarische Reihe „Altpolnische Aromen am Rhein“ins Leben zu rufen. Denn zum Auftrag des vom Außenministerium der Republik Polen eingerichteten Instituts gehört es, die gesellschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen dem jeweiligen Gastland und Polen durch die Präsentation der polnischen Kultur zu intensivieren. Und dazu gehört eben auch die Küche des Landes – viel Fisch, noch mehr Fleisch, Wurst gerne auch schon zum Frühstück und natürlich Bi- gos, ein Eintopfgericht, das hauptsächlich aus Sauerkraut und Kohl besteht, in das viel Fleisch und Wurst darf, für das es aber kein festgeschriebenes Rezept gibt.
Für die kulinarische Reihe hat das Institut gleich zwei renommierte Meisterköche und Liebhaber der polnischen Küche gefunden: Maciej Nowicki, Küchenchef im Schlosses König Johanns III. in Wilanów bei Warschau, und die Düsseldorfer Sterneköchin Agata Reul, die gerne Elemente der polnischen Küche mit Einflüssen des dem Asiatischen kombiniert. Bei einem Kochworkshop auf Schloss Benrath haben die beiden Köche Rezepte aus dem ersten pol- nischen Kochbuch „Compendium Ferculorum“aus dem Jahr 1682 nachgekocht. Das Werk besitzt 333 Rezepte und handelt davon, wie man den Geschmackssinn anregt, Tafelgäste überrascht und mit der Anrichtung der Speisen entzückt. Mit den Gerichten wurden diesmal unter anderem Stefan Schweizer, Wissenschaftlicher Vorstand von Stiftung Schloss und Park Benrath, und Wojciech Jerzy Poczachowski, Direktor des Polnischen Instituts, verköstigt. Im September wird eine Auswahl dieser Speisen dann auch für die Öffentlichkeit kreiert. Die Restaurants Agata´s in Düsseldorf und NeoBiota in Köln werden eigene Menüs anbieten.