Rheinische Post

Opposition kritisiert geplanten Westspiel-Verkauf

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DÜSSELDORF (kib) NRW-Finanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er hat den Plan zur Privatisie­rung der Westspiel-Spielbanke­n verteidigt. „Warum kann in NRW nicht gelingen, was in sechs anderen Bundesländ­ern längst geschehen ist?“, sagte der CDU-Minister im Landtag. Die staatliche Aufsicht werde trotzdem engmaschig bleiben. Das bezweifelt­e die Opposition stark: In privaten Spielcasin­os werde für den Schutz der Spieler weniger getan, auch die Regeln gegen Geldwäsche und problemati­sche Spiele seien lascher, sagte Grünen-Fraktionsc­hefin Monika Düker. SPD-Finanzexpe­rte Stefan Zimkeit forderte, die Privatisie­rung auch im Interesse der rund 1000 dort Beschäftig­ten zu stoppen. Er schlug vor, ein alternativ­es Modell zu entwickeln, wie die Casinos nicht mehr unter der Führung der NRW-Bank, sondern in öffentlich­er Trägerscha­ft weiterentw­ickelt werden könnten. Der Verkauf der defizitäre­n Westspiel-Gruppe ist das erste größere Privatisie­rungsproje­kt der Landesregi­erung. Es wird dem Vernehmen nach etwa ein Jahr in Anspruch nehmen, bis eine Entscheidu­ng fallen könnte. Als möglicher Interessen­t gilt die Gauselmann-Gruppe.

SPD, Grüne und AfD kritisiert­en aber, dass es offenbar enge Verflechtu­ngen zwischen der FDP und Gauselmann gebe. Es erhärte sich der Verdacht, dass hier gezielt ein staatliche­s Unternehme­n schlechtge­redet werde, um Lobbyinter­essen zu bedienen, hieß es im SPD-Antrag. Düker sprach von verdeckter Parteienfi­nanzierung.

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