Rheinische Post

Das Finale in Düsseldorf

Morgen um 17 Uhr ist es so weit: Dann beginnt das Finale der Fußball-WM. Auch Franzosen und Kroaten in der Landeshaup­tstadt fiebern dem Spiel entgegen.

- VON NICOLE LANGE UND DOMINIK SCHNEIDER

Kroaten und Franzosen finden viele Plätze, um am Sonntag Fußball zu schauen.

Das Kroatische Team ist die Überraschu­ngsmannsch­aft dieser WM. Morgen trifft sie im Endspiel auf Frankreich, das sich den zweiten Stern auf dem Trikot verdienen will. Obwohl Frankreich als Favorit gehandelt wird, erwarten die Fans ein spannendes Spiel. Auch in Düsseldorf steigt die Vorfreude, vor allem unter Franzosen und Kroaten. Zahlenmäßi­g dürfte die Stimmung ausgeglich­en sein: In der Landeshaup­tstadt leben 3720 Kroaten und 3328 Franzosen.

Zentrum der kroatische­n Gemeinde in Düsseldorf ist der Stadtteil Oberbilk, erzählt Zeljko Marijancev­ic. Der Kroate ist Besitzer des Café „Ohme Jupp“in der Altstadt. „Die Kroaten hier bestreiten gern das Nachtleben gemeinsam“, sagt er. Ein Geheimtipp ist der Club Ambis in Lierenfeld. „Hier feiern die Menschen vom Balkan“, heißt es dort.

Morgen dürfte es dort allerdings leerer als gewohnt sein, denn die Disco überträgt keinen Fußball. Anders sieht es beispielsw­eise in der Bar Louisianna auf der Bolkerstra­ße aus. Die Kneipe ist ein Stammlokal der kroatische­n Fußballfan­s. „Wenn Spiele sind, ist hier die Hölle los“, sagt eine Mitarbeite­rin. Auch im „Ohme Jupp“läuft morgen Fußball. „Wir erwarten ein volles Haus, weil viele Besucher auch mit Freun- den aus der Gegend kommen“, sagt Inhaber Marijancev­ic.Wie das Spiel ausgeht? „Es wird hart. Aber ich glaube an unsere Jungs. Wir gewinnen 2:1“.

Auch die Franzosen in Düsseldorf fiebern dem Spiel entgegen; vor allem im Stadtteil Grafenberg, wo viele von ihnen rund um die französisc­he Schule wohnen. In Restaurant­s und Institutio­nen wird gemeinsam das Finale verfolgt, unter anderem im Französisc­hen Kulturinst­itut in der Carlstadt. Dort wird auch der Generalkon­sul Vincent Muller das

Spiel sehen. „Ich habe extra Urlaub genommen“, sagt er. Sein Tipp:„Wir können nicht wissen, wer gewinnt. Ich hoffe natürlich auf Frankreich.“Ganz Diplomat.

„Die Kroaten sind motiviert, aber wir gewinnen, 2:1“, vermutet Emanuel Louvet vom französisc­hen Restaurant Les Halles St. Honoré an der Nordstraße. Er erwartet nicht nur Franzosen. „Seit Deutschlan­d raus ist, kommen viele Deutsche.“

Aber nicht nur in den französisc­hen und kroatische­n Hochburgen wird morgen der Fußball ein letztes mal regieren. Irgendwann am Abend, wenn das Hupen der Autokorsos verklungen ist, wird wieder Ruhe in der internatio­nalen Fußballwel­t einkehren – und die Fans können sich auf die EM 2020 freuen.

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FOTO:PRIVAT Allez les bleus! Jubelnde Franzosen in den Kasematten: Aurélie Ahloud (v.l.), Jamal Ahloud, Elsa Laurent, Sylvain Gerbe und vorne Gaëlle Cousin.
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FOTO:PRIVAT Die Kroaten feiern wieder unter anderem im Louisiana an der Bolkerstra­ße – wie hier beim Halbfinale gegen England.

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