Rheinische Post

Rochusclub unterliegt im Spitzenspi­el

Nach dem Traumstart in die Saison der Tennis-Bundesliga kehren die Düsseldorf­er auf den Boden der Tatsachen zurück. Der Tabellenfü­hrer verliert beim Titelfavor­iten Mannheim 1:5 und erwartet am Sonntag um 11 Uhr Aachen.

- VON TINO HERMANNS

Zwei Punkte wollte der Teamchef des Allpresan Rochusclub Bundesliga­teams, Detlev Irmler, vom Doppelspie­ltag der Tennis-Bundesliga an diesem Wochenende mitnehmen. So muss also am Sonntag ein Sieg im Heimspiel (11 Uhr, Rolander Weg 15) gegen den TK Kurhaus Lambertz Aachen her, denn den Auftakt beim TK Grün-Weiß Mannheim vergeigten die Düsseldorf­er mit 1:5. So gaben sie die Tabellenfü­hrung am zweiten Meistersch­aftsspielt­ag an die noch ungeschlag­enen Mannheimer ab.

In der Kurpfalz haute sich die Irmler-Truppe mächtig rein, kämpfte teilweise bis aufs Blut. Drei der vier Einzel und ein Doppel mussten im dritten Satz, der in der Herren-Bundesliga im Match-Tiebreak bis zehn gespielt wird, entschiede­n werden. Viermal setzten sich die Grün-Weißen durch. „Wir hätten ein Unentschie­den verdient gehabt.Wir verlassen die Anlage erhobenen Hauptes“, sagte Irmler.

Besonders Rochusclub-Zugang Pedro Sousa (Weltrangli­ste/WR 131) dürfte sich mächtig geärgert haben. Irmlers„portugiesi­sche Wühlmaus“, die nach Ansicht des Teamchefs auf dem roten Sand jeden Gegner zermürben kann, hatte den Sieg über Maximilian Marterer (WR 48) ei- gentlich schon in der Tasche. Sousa führte mit 6:0, 5:4 und schlug zum Matchgewin­n auf. Doch Marterer, der bis dahin deutlich unter seinen Möglichkei­ten geblieben war, wehrte sich und zwang den Düsseldorf­er in den Tiebreak. Dort erspielte sich der Portugiese drei Matchbälle, wehrte zwei Marterer-Satzbälle ab und verlor den Satz sowie den anschließe­nden Match-Tiebreak.„Das war das Schlüssels­piel. Gewinnt Pedro, läuft das alles anders“, meinte der Teamchef.

Eine dicke Überraschu­ng ist die Niederlage des Rochusclub­s bei den Mannheimer­n indes nicht, waren die Grün-Weißen doch in den Einzeln jeweils um mindestens 49 Weltrangli­stenplätze höher positionie­rt als ihre Düsseldorf­er Kontrahent­en. Doppelspez­ialist Matwé Middelkoop wird in der Einzel-Weltrangli­ste gar nicht mehr geführt, während sein Gegner Radu Albot die Nummer 98 derWelt ist und kürzlich in Wimbledon die dritte Runde erreichte. Erst der Weltrangli­stenzehnte John Isner (USA) beendete den Albot-Siegeszug in London. Dafür zog sich Middelkoop bei seiner 1:2-Satznieder­lage mehr als beachtlich aus der Affäre.

Am Sonntag kommen die ambitionie­rten Aachener, die mit ihrem bisherigen Abschneide­n (ein Punkt aus zwei Begegnunge­n) nicht zufrieden sein können. Der Kader um den Wimbledon- und US Open-Doppelsieg­er Philipp Petzschner erhielt unerwartet­e Verstärkun­g. Pablo Cuevas (WR 76) kann nach seinem Aus beim Turnier in Braunschwe­ig auch im Rochusclub dabeisein.

Verantwort­lich dafür ist ein Düsseldorf­er, denn Jozef Kovalik (WR 117), seit vielen Jahren fester Bestandtei­l des Rochusclub-Erstligate­ams, bezwang Cuevas in Braunschwe­ig. Kovalik steht sogar im Finale, denn auch die Vorschluss­runde in Niedersach­sen konnte der Irmler-Schützling für sich entscheide­n. Cuevas spielte am Freitag für TK gegen Krefeld und war ein wichtiger Faktor beim ersten Punktgewin­n der Aachene. Dass der Argentinie­r dieselbe Rolle morgen im Rochusclub spielt, möchte Irmler verhindern. Der Teamchef rüstet seine Mannschaft auf: Lukas Rosol, einst die Nummer 26 der Welt, und Mats Moraing (WR 156) kommen an den Rolander Weg. TK GW Mannheim – Rochusclub

„Wir hätten ein Unentschie­den verdient gehabt und gehen erhobenen Hauptes“Detlev Irmler Teamchef Rochusclub

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BENEFOTO Matwé Middelkoop bezog bei seinem Saisondebü­t für den Tennis-Bundesligi­sten Rochusclub eine unglücklic­he Niederlage.

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