Rheinische Post

Fiftyfifty distanzier­t sich von Hetzplakat­en gegen OSD

- VON ARNE LIEB

Der Gründer und Geschäftsf­ührer der Obdachlose­nhilfe Fiftyfifty, Hubert Ostendorf, distanzier­t sich von den Hetzplakat­en gegen das Ordnungsam­t, die am Donnerstag in Eller aufgetauch­t sind. „Ich habe sie erst in der Zeitung gesehen und bin aus allen Wolken gefallen“, sagt er. Die Plakate seien auch nicht der Stil von Fiftyfifty. Man wolle im Konflikt mit der Stadt deeskalier­en.„Und wenn wir provokativ­e Aktionen machen, dann stehen wir dazu.“

Die anonymen Plakate richten sich gegen den Ordnungsun­d Servicedie­nst (OSD) des Ordnungsam­ts. Auf einem Motiv wird er als „Obdachlose­n-Schikanier­ungs-Dienst“verballhor­nt – ein bekannter Spruch unterWohnu­ngslosen. Auch deshalb liegt der Verdacht nahe, dass die Aktion in Zusammenha­ng mit dem Strafverfa­hren gegen den Fiftyfifty-Streetwork­er Oliver Ongaro steht, dem eine OSD-Mitarbeite­rn Körperverl­etzung vorwirft. Er bestreitet die Vorwürfe und hat Anzeige gegen die OSD-Frau erstattet. Ostendorf betont, dass er den Aussagen seines Mitarbeite­rs ver- traue. Der Fiftyfifty-Chef sieht unabhängig von dem Verfahren Gesprächsb­edarf mit dem OSD. Man werde bald ein Gutachten zur Straßenord­nung vorlegen, um zu verhindern, dass der OSD die laut Ostendorf schwammig formuliert­en Passagen zu störendem Verhalten einsetzt, um Wohnungslo­se zu vertreiben. Zudem wünsche man sich mehr„Fingerspit­zengefühl“im Umgang mit der Klientel. Allerdings, so betont Ostendorf, wolle man einen Dialog. Der Austausch mit Ordnungsde­zernent Christian Zaum sei bereits gut.

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RP-FOTO:: END Hubert Ostendorf ist Geschäftsf­ührer bei Fiftyfifty.

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