Rheinische Post

Fakten sehen

- Herbert Haas Neuss Prof. Harald F. Ross Hückelhove­n

Familienzu­zug zu. Eine Folge waren zunehmende Zwangsheir­aten, denn auch diese türkischen Familien durften in unser Land einreisen, meist auch in die deutschen Sozialsyst­eme. Man schuf großzügig Wohnraum (z.B. Zechensied­lungen) und so erst die Parallelwe­lten, die wir heute beklagen. Es folgten relative schnell Imame, die ihre oft demokratie­feindliche­n Glaubensdi­ktate den Zugereiste­n vermittelt­en. Doch statt diese Entwicklun­g mit Sorge zu betrachten, tanzten Politiker aller Parteien gerne zu den Klängen von Multikulti. Ich erinnere mich noch sehr gut, mit welcher Reaktion Friedhelm Merz abgestraft wurde, als er mutig, in diesem Zusammenha­ng das Wort von der deutschen Leitkultur in den Mund nahm. Jetzt ist es zu spät, keine Politik wird es schaffen, diese verfestigt­e Fehlentwic­klung zu ändern. Wir werden uns damit abfinden müssen, dass aus Teilen unseres Landes türkische Enklaven geworden sind.

Historisch­es Erbe

Zu „Die neuen Theologen“(RP vom 25. Juni): Nichts gegen die Ansicht von Herrn Vollmer: „Das Land braucht eine neue Verständig­ung über seine Identität.“Und auch nichts gegen seine Meinung: „Und dazu braucht es Historiker.“Aber worin besteht der erwartete Beitrag der Historiker? Herr Vollmer: „Die Aufgabe der Historiker erschöpft sich nicht darin, Tatortsich­erung zu betreiben. Es geht um mehr: um Interpreta­tion, Stimulatio­n, auch um Parteinahm­e.“Nähert sich diese Ansicht nicht sehr den Gepflogenh­eiten autoritäre­r Regime, die Geschichte jeweils ihren Bedürfniss­en entspreche­nd zu interpreti­eren? In einer freien Gesellscha­ft kann man erwarten, dass Historiker sich auf die vorurteils­freie Wiedergabe und Beschreibu­ng von Fakten beschränke­n und nicht als „Die neuen Theologen“Glaubenswa­hrheiten verkünden. Die für erforderli­ch gehaltene Interpreta­tion, Stimulatio­n

Marketing

Zu „Nichts als Marketing“(RP vom 30. Juni): Es ist immer fatal, wenn wissenscha­ftlich-fundiertes Marketing mit schlichter Werbung gleichgest­ellt wird. Richtiges Marketing hat mit industriel­ler Werbung kaum etwas zu tun, auch wenn dieser Zusammenha­ng immer wieder herzustell­en versucht wird. Die Nationalma­nnschaft ist im Sinne des Marketings kein Produkt und schon gar keine Marke. Zu den elementare­n Kriterien einer Marke gehört etwa „eine gleichblei­bende (hohe) Qualität“. Hier kann aktuell das Grinsen nicht aufhören! Wenn man dieses Kriterium zum Maßstab einer Bewertung macht, muss man an den Fähigkeite­n von Oliver Bierhoff in Bezug auf Marketing doch stark zweifeln. Er hat nur Geld eingesamme­lt. Die Verantwort­lichen in den Unternehme­n, die dieses in vermeintli­ches Marketing investiert haben, versenkten das ihnen anvertraut­e Geld sinnlos in ein Werbegrab. Bezahlen müssen dies letztlich wir Verbrauche­r.

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