14. Juli 1861
Attentat auf Wilhelm I.
Nur wenige Monate, nachdem Wilhelm I. den preußischen Thron bestiegen hatte, wurde er Opfer eines Anschlags. Am 14. Juli 1861 feuerte der Student Oscar Becker zwei Schüsse auf den König ab. Becker nutzte dafür einen der regelmäßigenVormittagsspaziergängeWilhelms I. im Kurort Baden-Baden. Als Motiv gab der Student später an, er halte Wilhelm für unwillig oder unfähig eine Einheit Deutschland herbeizuführen. Becker wurde zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt, saß aber nur einen Teil der Strafe ab. 1866 wurde er entlassen, nachdem Wilhelm I. ihn begnadigt hatte. Es war nicht der einzige Attentatsversuch im Leben des preußischen Monarchen. Zum ersten Mal war er noch als Prinz und Thronfolger seines Bruders einem Anschlag knapp entgangen. 1878 wurde innerhalb wenigerWochen gleich zweimal aufWilhelm geschossen, der mittlerweile als erster deutscher Kaiser regierte. Einmal verfehlten die Schüsse ihr Ziel, beim zweiten Anschlag dieses Jahres erlitt der Kaiser durch die Kugeln , die der Landwirt Karl Eduard Nobiling abgefeuert hatte, schwere Verletzungen. Ein fünftes Attentat fünf Jahre später scheiterte: Eine Gruppe Anarchisten hatte einen Sprengstoffangriff geplant. Der Zünder der aus Dynamit gebastelten Bombe versagte. Wilhelm I. starb im so genannten DreiKaiser-Jahr 1888 kurz vor seinem 91. Geburtstag.