Rheinische Post

Zahl der Einbrüche erneut stark gesunken

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DÜSSELDORF (dpa) Einbrecher schlagen in Nordrhein-Westfalen deutlich seltener zu: Die Zahl der Wohnungsei­nbrüche ging im ersten Halbjahr landesweit erneut stark zurück. Mit knapp 17.900 Fällen lag sie um 22,3 Prozent unter den ersten sechs Monaten des Vorjahres (23.000). Das ist der niedrigste Stand seit mindestens sechs Jahren.

Das geht aus den vom Landeskrim­inalamt NRW in Düsseldorf veröffentl­ichten Monatszahl­en hervor. In etwa der Hälfte der Fälle blieb es beim Einbruchve­rsuch.

Die Aufklärung­squote, die sich in diesem Jahr zwischen elf und 22 Prozent im Monat bewegte, schnellte im Juni sogar auf rekordverd­ächtige 50 Prozent empor. Dies könnte an der Aufklärung einer großen Einbruchse­rie liegen, die in der Statistik ihren Niederschl­ag fand – sicher ist man sich im LKA aber noch nicht.

Im ersten Halbjahr 2017 waren die Einbruchza­hlen im Vergleichs­zeitzaum sogar um 28,4 Prozent zurückgega­ngen. Im Jahr 2015 waren noch 62.400Wohnung­seinbrüche in NRW registrier­t worden. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte sich die Zahl der Einbrüche binnen drei Jahren nahezu halbieren.

Nach Erkenntnis­sen der Polizei werden Wohnungsei­nbrüche vor allem von profession­ellen mobilen Banden aus Südosteuro­pa begangen. Dagegen waren die Ermittler mit dem Konzept „Mobile Täter im Visier“vorgegange­n. Fast 1000 reisende Serieneinb­recher waren so identifizi­ert und viele von ihnen hinter Gitter gebracht worden.

Erste Hinweise von Europol, wonach die Täter nach Norden in die skandinavi­schen Länder ausweichen, haben sich unterdesse­n nicht bestätigt. Auch dort seien die Zahlen rückläufig. Mit der Aktion „Riegel vor“hatte die Polizei zudem für eine bessere Sicherung der Wohnungen geworben. Tatsächlic­h hatte die Branche über steigende Ausgaben für den Einbruchsc­hutz berichtet. Inzwischen scheitert etwa jeder zweite Einbruchve­rsuch.

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