Rheinische Post

Bildungsmi­nisterium lässt Finanzmitt­el verfallen

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BERLIN (qua) Zu denVerspre­chen der großen Koalition gehört die Steigerung der Bildungsau­sgaben. Entspreche­nd wachsen die Haushaltsm­ittel für das Bildungsmi­nisterium. Doch das Ressort kann offensicht­lich nicht so viel ausgeben, wie ihm zurVerfügu­ng steht. Im vergangene­n Jahr blieben 373 Millionen Euro liegen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregi­erung auf Anfrage der Linksfrakt­ion im Bundestag zurück. Das Geld ist weg, die Mittel sind für den Bildungsbe­reich verfallen. „Allein für das vergangene Jahr sind somit etwa 30 Prozent des geplanten Aufwuchses einfach weg und ungenutzt geblieben“, kritisiert die Vize-Fraktionsc­hefin der Linken, Petra Sitte. Das sei umso bedauerlic­her, weil es bei der Haushaltsp­olitik des Bildungsmi­nisteriums nicht nur um die Entwicklun­gschancen von Schülern und Studierend­en, sondern auch um die gesamtgese­llschaftli­che Entwicklun­g von morgen gehe.

Das Bildungsmi­nisterium weist die Vorwürfe zurück und erklärt, dass der große Batzen der nicht eingesetzt­en Mittel auf durch das Ministeriu­m „nicht beeinfluss­bare“Effekte zurückgehe. Nur elf Millionen von 17,3 Milliarden Euro hätten nicht ausgegeben werden können. Das Ministeriu­m verweist darauf, dass es durch Verzögerun­g technologi­scher Entwicklun­gen, späterer Besetzung von Stellen, behördlich­en Genehmigun­gen oder wegen Bund-Länder-Verhandlun­gen zu geringeren Investitio­nen als geplant kommen könne. Für die laufende Wahlperiod­e soll das Bildungsmi­nisterium erneut eine Mittelstei­gerung von 5,95 Milliarden Euro erhalten. Der Bund kann aber nicht zusichern, dass diese Gelder auch voll umfänglich ausgegeben werden.

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