Sportabzeichen für Menschen mit Handicap
Der Stadtsportbund Düsseldorf hat seine Prüfer durch eine Fortbildung in vielen Bereichen geschult.
Die UN hat eine Behindertenkonvention vorgelegt, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Landessportbund NRW (NRW) bekennen sich zur „Teilhabe von Menschen mit Behinderungen … im deutschen Sport. In einer Vielzahl von Sportangeboten, Aktionen, Konzepten, Maßnahmen und Programmen ist Inklusion in den Sportvereinen und Sportverbänden verankert.“
In Düsseldorf auch, aber noch nicht bei der Sportabzeichenabnahme. Wohlgemerkt noch nicht, denn der Stadtsportbund (SSB) hat in Ko- operation mit dem Behindertenund Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen (BRSNW) kürzlich ein Fortbildungsseminar für Sportabzeichenprüfer zur Erlangung der Befähigung zur Sportabzeichenprüfung für Menschen mit Behinderung (DSA MmB) in den leichtathletischen Disziplinen durchgeführt. „Für den SSB ist Inklusion eine Selbstverständlichkeit. Wir vertreten die Interessen von allen Mitgliedern in Sportvereinen in Düsseldorf. Da gehören auch Menschen mit Behinderungen dazu und wir wissen, dass viele auch das Interesse haben, das Sportabzeichen abzulegen. Der Bedarf ist da“, erläutert der SSB-Teamleiter Aus- und Fortbildung Axel Scherschel.
So saßen 24 Sportabzeichenprüfer im Seminarraum der SSB-Geschäftsstelle, lernten etwas über die Einteilung in die zehn Behinderungsklassen sowie die besonderen Regelungen für Schüler oder Beschäftigte in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Zusammenarbeit mit Ärzten, Handhabung der Behinderungen und Formalitäten des DSA MmB, Ausnahmeregelungen bei bestimmten und mehrfachen Behinderungen und vieles mehr. „Die Einteilung in die zehn Behindertenklassen wird nicht jeder Art von Beeinträchtigung gerecht, aber es hilft, Menschen in Bewegung zu bringen“, meint BRSNW-Referent Axel Görgens. „Das größte Problem ist die Informationsweitergabe. Nur wenige Behinderteneinrichtungen wissen um die Möglichkeit des Sportabzeichens.“
Auch das soll sich ändern, denn der SSB überlegt einen inklusiven Tag des Sportabzeichens zu organisieren und zu promoten: „Die Fortbildung für Sportabzeichenprüfer zur Prüfung für Menschen mit Behinderung (DSA MmB) in den leichtathletischen Disziplinen war der Einstieg. Weitere Fortbildungen in anderen Sportarten sollen folgen“, verspricht Scherschel.