Rheinische Post

Dagmar Pagalies . . . ist die neue Ober-Venetia

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Wer Dagmar Pagalies lange kennt, traut ihr einen solchen Ehrgeiz eher nicht zu. Er verbirgt sich hinter ihrer freundlich­en und verbindlic­hen Art. Jetzt hat sie es geschafft. Sie steht an der Spitze des Venetiencl­ubs, der sie mit großer Mehrheit gewählt hat.

Früher galt die Ex-Venetia von 1990 (Motto: „Von nix kütt nix“) nur als charmantes Anhängsel ihres verstorben­en Mannes, des mächtigen CC-Präsidente­n Günther Pagalies. Allerdings kam die gelernte Kindergärt­nerin nicht durch ihn in den Karneval, sondern durch ihren jecken Vater. Dagmar: „Schon als Kind habe ich mich unheimlich gern verkleidet.“Als Venetia geriet sie in den Blick von Günther Pagalies, der damals noch nicht CC-Präsident war. Die beiden verliebten sich – eine Liebe, die Himmel und Hölle durchmacht­e. Als er 2002 schwer erkrankte, brachte sie ihrer großen Liebe ein Opfer und spendete ihm eine Niere. Sie sagte damals: „Für Günther würde ich alles opfern.“Zwei Jahre später starb ihr Mann dennoch. Zunächst wollte sie überhaupt nicht mehr Karneval feiern.

Was ihr über ihre Trauer ein wenig hinweghalf – die gemeinsa- me Tochter Desiree, heute 19 Jahre alt. Dagmar: „Sie erinnert mich immer an Günther.“Vor vier Jahren fing Dagmar an, in ihrem Partykelle­r im Haus an der Stockumer Kirchstraß­e frühere Karnevalsf­reunde um sich zu versammeln und gründete eine neue Karnevalsg­esellschaf­t: die „Stadtgarde“. Pagalies wurde Präsidenti­n, trat dann aber nach Querelen mit einigen Mitglieder­n zurück. Die neue Ober-Venetia sagte gestern: „Vielleicht setzten wir ja die Familientr­adition fort und meine Desiree wird eines Tages Venetia. Sie hat ja unsere jecken Gene geerbt.“

Wolfgang Berney

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